Nach fast drei Stunden Debatte im Stuttgarter Rathaus greift am späten Dienstagnachmittag sogar der entschiedene S-21-Gegner und Stadtrat Hannes Rockenbauch (SÖS) zu lobenden Worten und dankt dem Land Baden-Württemberg für die neuen Überlegungen. Wie einen Kiesel hat der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann seinen neuen Plan in die Debatte geworfen, mit zusätzlichen Gleisen gegen die absehbaren Kapazitätsprobleme des neuen Stuttgarter Tiefbahnhofs vorzugehen. Unterirdische Kopfbahnhof-Gleise im rechten Winkel zum Tiefbahnhof, wie sie Hermann anregt, könnte zum einen die S-Bahn gebrauchen, um ihr Angebot in Stuttgart nennenswert auszubauen. Erst recht aber braucht die Bundesregierung zusätzliche Kapazitäten, weil die Deutsche Bahn ihr Fahrgastaufkommen im Zuge der versprochenen Mobilitätswende verdoppeln soll. S 21 in der bisherigen Form, sagen Fachleute übereinstimmend, wäre damit aber heillos überfordert.
Ergänzung, so heißt also das neue Zauberwort. Und das sieht die Bahn offenbar ebenso. Zumindest wollen ihre Experten an den Erörterungen teilnehmen, die in den kommenden Wochen, während der politischen Sommerpause, stattfinden. Es gebe keinen Grund, der Einladung nicht zu folgen, sagt Manfred Leger, Geschäftsführer der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH: "Wir sind an diesem Austausch interessiert und werden genau zuhören."
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Nina Picasso
am 21.07.2019Auch die…