Eine Wochenzeitung im Netz mit langen Texten. Eine scheinbar absurde Idee. Ein Gegenprogramm gegen alles hastig Hingeschriebene, gegen Häppchen, bunte Bildchen und Singlebörsen. Das soll funktionieren? Stattdessen ein zweiter Gedanke, Recherche, Einordnen, Zusammenhängendes in den Kontext stellen. Das soll noch irgendjemand interessieren?
Viele haben uns damals für verrückt erklärt, als wir im April 2011 gestartet sind. Mit viel Herzblut und wenig ökonomischem Sachverstand und dem Motto: altmodisch in die Zukunft. Nach einem Jahr sind wir dem Totengräber von der Schippe gesprungen, weil Kontext nicht sterben durfte. Meinten die Leserinnen und Leser, die mehr und mehr zu Spenderinnen und Spendern wurden. Sie sind es immer noch, die das Pionierprojekt tragen. Besser denn je.
Das hat auch etwas mit den Entwicklungen der vergangenen Jahre zu tun. Der Trend zur Wochenzeitung wird stärker, die Klagen über inhaltsleeren Online-Journalismus werden schärfer, die Forderung, auch im Netz Qualität zu liefern, wird lauter. Parallel dazu spitzt sich die Zeitungskrise zu, in der an allen Ecken und Enden gespart wird. Mit entsprechenden Folgen für die Berichterstattung und die Lücken, die sie in ihrem Mainstream lässt.
Für die Kontext:Wochenzeitung hat es keine Blaupause gegeben, kein Modell, das als Vorbild dienen konnte. So ist eine Experimentierbühne entstanden, auf der sich die unterschiedlichsten Köpfe zusammen fanden, um eines zu betreiben: kritischen Journalismus. Das gilt für die Redaktion ebenso wie für die stetig wachsende Schar freier Autoren. Wo kein Lehrbuch ist, zählen Haltung und Erfahrung der handelnden Personen und der Anspruch, die Leserinnen und Leser nach bestem Wissen und Gewissen zu informieren. Auch Irrtümer und Fehler sind darin eingeschlossen.
Partnerin von Kontext:Wochenzeitung ist seit Beginn die Berliner Tageszeitung „taz“. Sie passt, weil sie unabhängig ist und diese Unabhängigkeit auch Kontext gegenüber als selbstverständlich erachtet, zu beiderseitigem Vorteil. Die „taz“ bekommt ein gutes Stück Baden-Württemberg und Kontext eine bundesweite Plattform, gedruckt in 60 000 Exemplaren, Samstag für Samstag.
Entscheidend sind und bleiben aber die Leserinnen und Leser. Alle die, die Kontext ideell und materiell unterstützen, denen bewusst ist, dass eine Demokratie ohne eine freie Presse nicht lebt. Sie sind das Herz des Ganzen.
Die Kontext:Wochenzeitung lebt zum größten Teil von Spenden. Bisher unterstützen über 1600 Menschen die Kontext:Wochenzeitung regelmäßig mit einer Spende. Spenden auch Sie!
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Letzte Kommentare:
Auch die Zahl der Intensivstationen sollte politisch deutlich reduziert werden. Gab mal einen längeren Artikel drüber (FAZ?). Danke, dass Ihr das aufgreift!
Na ja. Ich kenne Julia Reda inclusive deren Wankelmütigkeit seit Jahren und seit Piraten- Zeiten. Und daher kenne ich ebenfalls das Problem der Dame,andere Meinungen auszuhalten. Ohne sie je persönlich angegangen zu haben blockt sie alles auf Twitter, was...
Wenn die BW-CDU Laschet richtig einen reinwürgen will, muß sie nur möglichst schlecht abschneiden bei der Landtagswahl. Als CDU-Vorsitzender kann er ja dann nicht sagen, damit habe ich nichts zu tun.
Eigentlich leben wir doch, trotz Corona Pandemie 2020, nicht verkehrt, in friedlichen Zeiten, still ruht der Regierungssee, der nicht weiß, was er will, weil Kieselsteine fehlen, die beim Straßenbau verschwanden, in diesen zu werfen, damit er leise Kreise...
In meinem langen Leben bin ich viel auf die Straße, in die Wälder gegangen, um zu demonstrieren:Gegen AKW,Pershings, für die Geflüchteten,kurz für den Frieden in der Welt.Bei den Querdenkern fällt es mir schwer etwasPositives bei deren Demonstrationen...