Auf wackligen Stühlen und Bierbänken, aber mit viel Idealismus, wurde am 6. April 2011 in Stuttgart der "Verein für ganzheitlichen Journalismus", der Trägerverein von KONTEXT, gegründet.
Gründungsmitglieder waren angesehene JournalistInnen der Stuttgarter Zeitung, Susanne Stiefel, Josef-Otto Freudenreich und Meinrad Heck, dazu Uli Reinhardt und Rainer Nübel von der Reportage-Agentur Zeitenspiegel in Weinstadt-Endersbach, die Anwälte Markus Köhler und Dieter Schwörer, taz-Geschäftsführer Kalle Ruch und Johannes Rauschenberger als Steuerberater.
Die Gründung fiel in die Zeit eines gesellschaftlichen Aufbruchs in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Die CDU wurde nach 58 Jahren von einer grün-roten Regierungskoalition abgelöst, die Bürgerinnen und Bürger verlangten nach mehr demokratischer Teilhabe, symbolisiert durch die Bewegung gegen das Projekt "Stuttgart 21", Zeitungen und Rundfunk aber verharrten in altem Denken und alten Mustern, die ihre Glaubwürdigkeit beschädigten. In Stuttgart war ein "gesellschaftliches Labor" (Jakob Augstein) entstanden, also ein ideales Feld für ein neues Medium. Wo, wenn nicht in Stuttgart, schrieb der "Spiegel" zum Start, könne ein solches Projekt Erfolg haben. Obwohl viele dies nicht für möglich hielten, gibt es Verein und Zeitung jetzt schon 12 Jahre – und wir sind quicklebendig – dank unserer vielen SpenderInnen und dank der Lizenzgebühren der taz für die Beilage in der Wochenend-taz.
Der als gemeinnützig anerkannte Verein fungiert als "Verleger" oder Herausgeber von KONTEXT. Da derzeit Journalismus oder die Herausgabe einer Zeitung allein noch nicht gemeinnützig im Sinne der Abgabenordnung ist, dient der Verein laut Satzung Bildungszwecken sowie der Förderung der Völkerverständigung und der Toleranz. Zur Verbreitung dieser Ziele machen wir Veranstaltungen und Lesungen, fördern den journalistischen Nachwuchs und geben eine kostenlose Online-Wochenzeitung heraus – kritisch, unabhängig von Verlegerinteressen, werbefrei und größtenteils durch Spenden finanziert.
KONTEXT ist Gründungsmitglied im bundesweiten "Forum gemeinnütziger Journalismus". KONTEXT-Redakteurin und -Mitgründerin Susanne Stiefel ist eine der drei Vorsitzenden. Ziel ist, gemeinwohlorientierten Journalismus in der Abgabenordnung zur Gemeinnützigkeit zu verankern, neben dem Modellbau, dem Amateurfunk und vielen anderen. Im Koalitionsvertrag "Mehr Fortschritt wagen" von SPD, Grünen und FDP findet sich in Zeile 4.128 der Satz: "Wir schaffen Rechtssicherheit für gemeinnützigen Journalismus." Ein Quantensprung!
Im Dezember 2022 zählte der Verein 373 Mitglieder. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 120 Euro jährlich. Dazu kommen rund 1.600 FörderInnen, die uns monatlich mit Beträgen zwischen 10 und 100 Euro ("Soli") unterstützen, sowie weitere SpenderInnen, die uns mit einmaligen Spenden unterstützen. Dafür gibt es eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt.
Langjähriger ehrenamtlicher Vorsitzender des Vereins war Uli Reinhardt, seit November 2022 ist Anni Endress 1. Vorsitzende. Die anderen drei Vorstandsmitglieder sind Jürgen Klose, Johannes Rauschenberger und Michael Schulze.
Hier finden Sie die Vereinssatzung als pdf zum herunterladen.
Hier finden Sie das Redaktionsstatut als pdf zum herunterladen.
Hier geht es zum Mitgliedsantrag.
Ex-Lehrerin und Ex-GEW-Personalrätin, KONTEXT-Sympathisantin und Soli-Spenderin seit der ersten Stunde.
Langjähriger Pressesprecher und Redenschreiber des DGB-Bezirks Baden-Württemberg, jetzt aktiver KONTEXT-Förderer.
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, von 1995-2019 Mitglied des Aufsichtsrats der taz, die tageszeitung Verlagsgenossenschaft eG, Berlin.
Volkswirt, ehemaliger Berufsschullehrer, GEW-Personalrat und Schatzmeister der GEW Baden-Württemberg.
Von 1987 bis 1995 Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz-AG, Ehrenbürger der Stadt Berlin, sitzt im Vorstand mehrerer Stiftungen und ist Vorsitzender des Kuratoriums der Zeitenspiegel-Reportageschule Günter Dahl.
Journalist, unter anderem für die Stuttgarter Zeitung, später Kommunikationschef bei Porsche Stuttgart. Er ist Autor der „Gebrauchsanweisung für Schwaben“ und Kuratoriumsmitglied der Zeitenspiegel-Reportageschule Günter Dahl.
Mediator, Familienrichter a. D.
Mitinitiator des Richter-Ratschlags
Mitbegründer der Neuen Richtervereinigung
Mitbegründer der Vereinigung „Europäische Richter für Demokratie und Grundrechte“
Mitbegründer und Redakteur der Zeitschrift „Betrifft JUSTIZ“
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Letzte Kommentare:
Sind die Gutachten, Genehmigungen etc. öffentlich einsehbar? Zitat von Ihnen: >Und die können sich dann notfalls eine Ausnahmegenehmigung erteilen.< Das ist ja alles überprüfbar, und 80-90 cm sind für ältere eingeschränkte Menschen auch in...
"für einen Bahnhof auszugeben, den niemand will"... Volksentscheid vergessen? Außerdem ist S21 nicht nur Bahnhof. Einfach mal googeln. Dass es in/um Stuttgart immernoch Leute gibt, die fast nichts über das Projekt wissen ist schon...
Natürlich ist es völlig legal über 11 Milliarden Euro die man nicht hat, für einen Bahnhof auszugeben, den niemand braucht und niemand will, wenn die demokratische Mehrheit das so beschließt. Politisch braucht man sich dann aber nicht zu wundern, wenn...
Die Regierungsparteien wollen ein Mehr an Migration, jedoch ohne die notwendigen Voraussetzungen für die Bewältigung der Folgen zu schaffen. Es fehlen die notwendigen Kitaplätze, die Lehrkräfte in den Grundschulen, damit die Kinder die Voraussetzungen...
Naja, zumindest die Klasse unbeschäftigter Anwälte wird sich darüber freuen, zusammen mit Klüngelclubs wie der DUH. Man könnte auch auf die Idee kommen, die Erde auf den Zustand von vor einer Million Jahren bringen zu wollen. Als Atheist liegt mir der...