Architektur und Städtebau in Stuttgart, ein emotionales Feld seit jeher. In seinem Bemühen, hier noch mehr Emotionen zu wecken, ist der Verein Aufbruch Stuttgart in Kontext schon mehrfach gewürdigt worden (<link https: www.kontextwochenzeitung.de kultur opera-buffa-5100.html external-link-new-window>unter anderem hier). Nicht mehr ganz neu, aber umso nachhaltiger sind die Versuche des Vereins, für einen Oper-Neubau an der Stelle des denkmalgeschützten Königin-Katharina-Stifts zu werben. Dafür wollen die Aufbrecher seit 23. April sogar einen eigenen und hoch dotierten Architekturwettbewerb ausschreiben, ohne sich mit langwierigen und -weiligen Fragen der Legitimation eines solchen aufzuhalten. "Das ist keine Aktion gegen die Stadt, sondern ein Stück lebendige Demokratie", bügelte Ober-Aufbrecher Wieland B. vorsorglich mögliche Miesmacher ab. Etwa solche wie Fritz Kuhn, der den lebhaften Verein ob seiner Ziele kurzerhand umbenannte in "Abriss Stuttgart". Oder Miesmacher wie die Initiatoren <link https: www.change.org p external-link-new-window>einer Petition gegen die Aufbruch-Pläne.
Wenn es um lebendige Demokratie geht, wollen die Stuttgarter Genossen nicht zurückstehen und sich von einem ehemaligen TV-Moderator den städtebaulichen Schneid abkaufen lassen. Unter dem Motto "Mehr Mut beim Städtebau wagen" forderte die SPD-Gemeinderatsfraktion bereits am 20. Februar dieses Jahres: "Bei der Kulturmeile mal wirklich einen großen Schritt weiterkommen!" Und zwar nicht bloß mit einer schnöden Überdeckelung, wie der Verein Aufbruch fordert, sondern mit "klaren baulichen Kanten mit attraktiven Nutzungen auch am Charlottenplatz (Akademiegarten) und am Gebhard-Müller-Platz".
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Wolfgang Helbig
am 04.07.2018