Herr Sauerborn, Sie nennen Stuttgart 21 ein "irrsinniges und faktisch gescheitertes Projekt". Konnten Sie den "Aufbruch Stuttgart" überzeugen?
Zu unserer Überraschung und Enttäuschung bewegt sich der "Aufbruch Stuttgart" in dieser Frage keinen Millimeter. Daran ändern auch die jüngsten Meldungen über Mehrkosten und längere Bauzeit nichts. Die unumkehrbare Geschäftsgrundlage für den Verein von Herrn Backes ist und bleibt die Fertigstellung von Stuttgart 21.
Das ist nun nicht wirklich überraschend.
Ich hätte mir mehr Einsicht gewünscht. Man kann niemand verübeln, wenn er bezweifelt, dass das Projekt noch abwendbar ist. Aber so zu tun, als sei alles gut, wenn S 21 gebaut wird, das ist unaufrichtig. Man könnte wenigstens sagen: Es ist eine Katastrophe, aber wir müssen damit umgehen.
Der Vereinsvorsitzende Backes will halt keinen "Krieg von gestern" führen.
Er will keinen Konflikt in seinem Verein. Er hat dort hartleibige S-21-Befürworter, die darauf achten, dass das Thema nicht zur Sprache kommt.
Sie denken an Leute wie den früheren Direktor der Staatsgalerie, Christian von Holst.
Ja, unter anderen. Aber dieses Problem hat nicht nur Wieland Backes, das kenne ich auch von Gewerkschaften oder den Kirchen. Da hieß es immer: Wir haben auch S-21-Befürworter unter unseren Mitgliedern. Das ändert allerdings nichts an der entscheidenden Frage: Ist das sachgerecht?
Sie sagen natürlich nein.
5 Kommentare verfügbar
Schwa be
am 18.12.2017Diese Tatsache allein entlarvt die Backessche Feinkoschtböhm Fraktion und selbsternannten "Aufbruch Stuttgarts" m.E. als Helfershelfer der herrschenden…