"Niemals werden wir euch verzeihen, dass ihr unsere Umwelt verschmutzt", schleudern Medina, Jasmin, Sonja und Johanna ihrem Publikum und der gesamten Erwachsenenwelt entgegen. "Warum denkt ihr nicht nach? Warum lügt ihr uns an?" Die vier Mädchen im Alter zwischen acht und zwölf sind die "Weltkinder vom Galgenberg".
In dem Viertel auf der anderen Seite des Bahnhofs, gegenüber der Aalener Innenstadt, gibt es mehrere Schulen. Dort lebt auch die freiberufliche Supervisorin Christine Class, die das Projekt angestoßen hat. An einem Schuppen auf ihrem Grundstück hatte sie ein Plakat zur Müllvermeidung angebracht. Kinder, die stehen blieben, sprach sie an. Sie sammelten Müll, bauten daraus eine Skulptur und überlegten gemeinsam, was man tun könnte. Vor der Landtagswahl sprachen sie Politiker auf dem Marktplatz an. "Die noch freundliche Aufforderung, Müll zu vermeiden" heißt nun das zehnminütige Stück, das sie mit Anne Klöcker vom Theater Aalen entwickelt haben und im Freigelände des neuen Kulturbahnhofs aufführen.
"220.000 Einmalbecher werden stündlich benutzt", deklamieren die Weltkinder, während von hinten Trompetentöne aus der Musikschule herüberwehen. "Eine Milliarde Plastiktüten nehmen wir jährlich aus den Geschäften mit. Aber das wissen Sie sicher schon." Sie spielen durch, welche Möglichkeiten der oder die Einzelne hat, Müll zu vermeiden, und gelangen schließlich zu dem Ergebnis: "Keiner macht alles richtig oder falsch."
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