"Die Künste gehen den Dialog mit der Stadtgesellschaft ein", heißt es in der Ankündigung des Festivals "Die irritierte Stadt", sie "begeben sich hinaus in den Stadtraum und entwickeln Perspektiven für ein Zusammenleben in der Stadt." Im Gespräch zwischen Martina Grohmann und Christine Fischer, den Intendantinnen des Theater Rampe und des Veranstalters Musik der Jahrhunderte, entstand vor einem Jahr die Idee. Die Rampe war gerade mit einem Bauwagen auf den Marienplatz gezogen. Musik der Jahrhunderte, bekannt für das Neue-Musik-Festival "Eclat", hatte beschlossen, sein zweites Festival "Der Sommer in Stuttgart" einzustellen. Warum nicht etwas Neues, zusammen?
Dann kamen noch die Freie Tanz- und Theaterszene und das Produktionszentrum Tanz und Performance dazu, die mit dem Tanzpakt Stadt-Land-Bund auch noch den Hauptförderer an Land zogen, und schließlich die Akademie Schloss Solitude. Auf eine Ausschreibung reichten Künstler*innen aus aller Herren Länder 160 Projekte ein, von denen eine Jury 25 auswählte.
"Lassen Sie sich anstecken vom Virus der Kunst", hieß es bei der Eröffnung. Das Ordnungsamt schien dies allzu wörtlich genommen zu haben. Während auf dem Schlossplatz, auf der Königstraße, in Biergärten und Straßencafés die Menschen wieder die Nasen zusammenstecken wie eh und je, darf die Kunst dort nicht hin. Der überwiegende Teil des Programms hat nicht ein offenes Zufallspublikum im Stadtraum erreicht, sondern nur angemeldete Gäste, in begrenzter Zahl.
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