Links ein von Hand in wenigen Strichen skizzierter Übersichtsplan. Rechts eine Art Tabelle mit ganz vielen Zetteln. In der Horizontale die einzelnen Szenen, 25 an der Zahl, von "Prelude" und "Begrüßung" bis "Das Bad der Giraffe Elefant" und "Konsole". In der Vertikale, in rosa, die auftretenden Personen und Gruppen, von Schorsch angefangen bis hin zu dem oder den Journalisten. Dazwischen verteilt jede Mange orangefarbene Zettel, auf denen steht, wer wann wo was macht.
Fünf Tage vor der Premiere von "Motor City Super Stuttgart" haben die wenigsten der Beteiligten den Aufführungsort gesehen, obwohl sicher alle eine ungefähre Vorstellung davon haben. Er liegt so zentral, wie er nur liegen kann. Es ist kaum möglich, nicht daran vorbeizukommen. Umbilicus Sueviae, der Nabel Schwabens, so nannte Paul Bonatz seinen Wettbewerbsentwurf für den Stuttgarter Hauptbahnhof, von dem nur noch ein Torso bleibt. Daneben das Loch, die Grube, die Baustelle: Das ist der Ort, wo Schorsch Kameruns Stück aufgeführt wird.
Auch Kameruns Werk: Baustelle
Rund dreißig Frauen und Männer im Theater Rampe, dem Zahnradbahnhof, versuchen sich vorzustellen, wie das, worauf sie sich seit drei Wochen vorbereiten, vor Ort aussehen wird. Anaïs und Rafael haben den Szenenplan zusammengestellt. "Sie werden wahrscheinlich Mitarbeiter des Tages", sagt Kamerun. Er erklärt den Ablauf: Die Zuschauer bekommen Kopfhörer, schon am Turmforum, bevor sie das Gelände betreten. Die Philharmoniker spielen bereits, Kamerun vielleicht auch. Es gibt "ganz viel Security", Oberbauleiter Hauser von der Firma Züblin wird die Sicherheitshinweise geben. "Cool", sagt Kamerun immer wieder, und "entspannt", und wo etwas noch nicht ganz klar ist: "Das sehen wir dann noch."
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Gerhard D. Wulf
am 19.09.2019