Kristin Bürkle will "endlich etwas unternehmen". Die 32-Jährige kandidiert für "Demokratie in Bewegung" (DiB) in Nürtingen, weil sie ihre Themen in den etablierten Parteien nicht konsequent genug wiederfindet. Bürkle ist Ingenieurin für Insassensicherheit, "also Sicherheitsgurte, Airbags und so", wie sie erklärt. Obwohl sie in der Autoindustrie tätig ist, findet sie, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Grüne, "einen Kuschelkurs mit der Autoindustrie fährt. Das hat mir nicht gepasst." An DiB schätzt sie, dass die Partei konsequent gegen Lobbyismus ist. "Wir nehmen keine Unternehmensspenden und jeder unterschreibt einen Ethikkodex. Das finde ich wichtig." Außerdem seien die Hierarchien anders. "Bei den großen Parteien muss man ja erst 40, 50 Jahre alt werden, bevor man da richtig mitbestimmen kann. Als hätten jüngere Leute keine Kompetenz. Das ist bei uns anders."
Vielfältige Auswahl
Zur Landtagswahl haben die 7,7 Millionen Wahlberechtigten die Wahl zwischen 21 Parteien. Neben den bekannten Großen haben es nur wenige geschafft, in allen 70 Wahlkreisen KandidatInnen aufzustellen. Teils weil die Parteien nicht genügend KandidatInnen haben, teils weil es gerade für die kleinen sehr aufwendig ist, in jedem Wahlkreis die nötigen 75 (vorher 150) Unterschriften zu sammeln. Wahlkampfkostenerstattung gibt es bei der Landtagswahl erst ab einem Prozent der Stimmen, dann bekommt die Partei einen Euro pro Stimme. Das schaffte bei der Landtagswahl 2016 nur die Partei des ehemaligen AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke ALFA (Allianz für Fortschritt und Aufbruch), von der man seitdem nichts nichts mehr gehört hat. (lee)
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