Ausgerechnet Helsinki! Denke ich, als die Einladung nach Finnland in meinem Posteingang landet. Eingeladen hat eine finnische Holzfirma. Weil ich für eine Fachzeitschrift für Zimmerer und Dachdecker arbeite, ist der Termin für mich relevant. Als Redakteur einer deutschen Zeitschrift war ich bislang nur im angrenzenden Ausland unterwegs: Österreich, Schweiz, Niederlande oder Belgien. Alles gut mit dem Zug erreichbar. Die letzte Flugreise habe ich vor acht Jahren nach Irland unternommen, ich versuche nachhaltig zu leben, da passt Fliegen nicht.
Verflixt. Ich überlege, den Termin aus ökologischen Gründen sausen zu lassen. Aber ich will schon gerne hin. Dann kommt mir der Gedanke, ganz anders zu reisen. Warum nicht mit Bahn und Fähre nach Finnland? Vor 20 Jahren war ich zum Auslandsstudium in Stockholm. Billigflieger gab es damals noch nicht, uns Studenten blieb der Zug. Mit dem 15-Mark-Ticket reisten wird zu dritt nach Lübeck, um dann mit dem Nachtzug durch Dänemark und Schweden zu gondeln. Es war ein Abenteuer, einen Tag früher oder später ankommen spielte keine Rolle.
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Sebastian Wilken
am 17.12.2017