Heimlich, still und leise hat die grün-schwarze Landesregierung den Studierenden in Baden-Württemberg das Recht geraubt, sich zu politischen Themen unserer Gesellschaft zu äußern. Das klingt befremdlich, wird doch allgemein bedauert, dass sich junge Menschen immer unpolitischer verhalten oder gar abwenden von der Politik. Es ist kurios, dass gerade die Grünen abschaffen, was sie selbst Jahre vorher propagiert haben. Ausgerechnet die Partei, die ohne eine politische Studentenbewegung nie das geworden wäre, was sie heute ist: nämlich Machthaber, mit der grünen Wissenschafts- und Kunstministerin Theresia Bauer, die nach acht Jahren an den Unis in Mannheim und Heidelberg ihr Studium mit Magistra Artium abschließen konnte.
Was war geschehen? Im Jahre 2012 nach dem Wahlsieg hatte die grün-rote Landesregierung das Hochschulgesetz reformiert und in Baden-Württemberg wieder eine verfasste Studierendenschaft eingeführt, die der CDU-Staat in den 1970er Jahren abgeschafft hatte. Studierende von Mannheim bis Konstanz hatten ab 2012 wieder einen Allgemeinen Studierendenausschuss, konnten organisiert an den Gremien teilnehmen, ein Parlament wählen und sollten sich um die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Belange der Studierenden kümmern. Als eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts dient die Organisationsform der Studierenden der Idee einer lebhaften Demokratie.
Im Landeshochschulgesetz vom 1. Januar 2005 wurde in § 65 Abs. 4. festgeschrieben: "Im Rahmen der Erfüllung ihrer Aufgaben nimmt die Studierendenschaft ein politisches Mandat wahr".
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Velo Fisch
am 31.10.2018