Nach außen wirkt Zahra sehr ruhig. Doch in ihren Augen, die zwischen der FFP2-Maske und ihrem Hijab glitzern, ist ihr die Aufregung anzusehen. Sie sitzt mit ihrem Sohn Rashid*, ihren Freundinnen Amina, Fatou und Ursula in der S-Bahn auf dem Weg zum Flughafen. Unruhig rutscht der sechsjährigen Rashid auf dem Sitz hin und her. Er wird in etwa einer Stunde zum ersten Mal in seinem Leben seinen Vater Bashir und seine Halbbrüder Sayid* (16) und Omar* (11) sehen.
Zahra ist seit sieben Jahren von ihrem Mann und ihren Söhnen getrennt. Ihre Freundin Ursula spricht ihr Mut zu, und dass alles klappen wird. Ursula engagiert sich in der Stuttgarter Geflüchtetenhilfsorganisation Just Human und kennt Zahra, die 2014 aus Somalia geflohen ist, seit 2015. Ursula erzählt von dem Kampf gegen die Bürokratie, der in Form von Formularen zwischen Ämtern, AnwältInnen, Botschaften und Zahra ausgetragen wurde. Nach fünf Jahren hat Zahra ihn gewonnen. Auch Amina wird ihren Sohn nach vielen Jahren endlich wieder in die Arme schließen können, Bashir hatte sich bereit erklärt, ihn zusammen mit Sayid und Omar mitzubringen.
0 Kommentare verfügbar
Schreiben Sie den ersten Kommentar!