Groß prangt das gelbe U vielerorts in der Kaiserstraße und zeugt davon, dass Karlsruhe es jetzt doch geschafft hat und zu den Großstädten mit einer eigenen U-Bahn gehört. Auch wenn deren Nutzung oft noch einigen Langmut erfordert. So laufen die Menschen an der zentralen Haltestelle am Marktplatz auf der Suche nach der richtigen Bahn immer wieder auf und ab, Fahrgäste beklagen schwer verständliche Ansagen, fehlende oder ausfallende Orientierungssysteme, Fehler bei der Beschriftung der Bahnen und Fahrplananzeigen. "Deutliche Probleme mit der dynamischen Fahrgastinformation", räumen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) selbst ein, noch immer würden die Monitore in den Haltestellen "unter Performance-Problemen" leiden. Lösungen seien aber in Arbeit.
Schlimmer ist die Situation für alle, die nicht so gut zu Fuß sind, etwa Menschen mit Behinderungen. Ein stetes Ärgernis sind ausfallende Rolltreppen, wofür die VBK einen "Missbrauch der Nothalt-Funktion" verantwortlich machen. Und noch tiefergehende Probleme gibt es bei den Aufzügen. Im Sommer fielen sie regelmäßig aus, weil sie mit Temperaturen über 32 Grad nicht zurechtkamen. VBK und der Lieferant des Aufzugs machten sich gegenseitig verantwortlich, bis April sollen nun Maßnahmen getroffen werden, um die fragile Technik vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Doch insgesamt ziehen die VBK ein positives Fazit: "Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf des ersten Stadtbahntunnel-Jahres, es gab nur sehr wenige größere technische Störungen", viele der Probleme seien Kinderkrankheiten. Für andere handelt es sich dagegen um "Planungsfehler".
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Sebastian
am 07.12.2022