Geht es um nachhaltige Mobilität, dann ist klar, auf was Umwelt- und Naturschützer setzen. "Die Bahn gehört zu den umweltfreundlichsten Verkehrsträgern überhaupt", betont der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Für Klimaschutz sei es sinnvoll, möglichst viel Verkehr von Straßen auf Schienen zu verlagern, betont der Verband, der 1899 in Stuttgart gegründet wurde und heute mit 600 000 Mitgliedern zu den größten seiner Art in Europa zählt.
Der Nabu lässt kein gutes Haar an Bundesregierung und Bahnvorstand. Beide hätten die Deutsche Bahn durch kapitale Fehlentscheidungen aufs Abstellgleis dirigiert. Züge, Schienen und Weichen seien auf Verschleiß gefahren, Bahnhöfe in ländlichen Regionen dichtgemacht und zahlreiche Verbindungen gestrichen worden, um den Staatskonzern fit für einen Börsengang zu machen. Stattdessen habe der Konzern massiv im Ausland und in Großprojekte wie Stuttgart 21 investiert. Nach dem Pariser Weltklimagipfel müssten die Weichen umgestellt werden. "Neben der Energiewende benötigen wir eine Verkehrswende", schreibt Nabu-Präsident Olaf Tschimpke im Verbandsorgan "Naturschutz heute".
Massensterben im Tunneldunkel
Knapp sechs Stunden Bahnfahrt südlich der Bundeshauptstadt scheinen die Worte des Präsidenten nicht mehr zu gelten. Verbissen bekämpft der hiesige Landesverband ein Schienenprojekt. Gemeint ist nicht der milliardenschwere Tiefbahnhof Stuttgart 21, gegen den der Nabu bereits klagt. Vor Gericht wollen die Naturschützer auch die Wiederinbetriebnahme der Württembergischen Schwarzwaldbahn verhindern. (Der Schriftwechsel der Streitparteien lässt sich <link https: baden-wuerttemberg.nabu.de umwelt-und-leben verkehr external-link-new-window>hier und <link http: www.hermann-hesse-bahn.de service downloads __downloads.html external-link-new-window>hier nachlesen. )
1 Kommentar verfügbar
Angela Scheffold
am 24.12.2016Ob es wirklich keine akzeptable Alternative für die Bahn gibt?
Meist gibt es doch eine…