Wegen der Konflikte in Ländern wie dem Irak, Syrien und Eritrea oder den sozialen Problemen beispielsweise im Kosovo fliehen derzeit Millionen Menschen aus ihrer Heimat. Bis Ende 2014 kommen vermutlich 200 000 Flüchtlinge nach Deutschland. So viele wie zuletzt Anfang der 1990er-Jahre.
Die Länder und Kommunen ächzen unter der Herausforderung, die Menschen menschenwürdig unterzubringen. Doch während vor 20 Jahren Nazis vor Asylbewerberheimen "Ausländer raus" schrien und Molotowcocktails warfen, scheint Deutschland die Flüchtlinge heute – abgesehen von kleineren Protesten – freundlich zu empfangen.
Doch ist die Gesellschaft wirklich so offen? Sind Hetzjagden auf Asylbewerber in Deutschland noch denkbar? Gibt es Auslöser, die die Stimmung zum Kippen bringen könnten?
Der Psychologe Elmar Brähler sieht aktuell bereits "eine explosive Stimmung gegenüber Sinti und Roma, Muslimen sowie Asylbewerbern". Der emeritierte Professor für medizinische Psychologie und medizinische Soziologie an der Universität Leipzig spricht von "einer Spaltung: Auf der einen Seite wird öffentlich viel Mitgefühl gezeigt, aber wenn es ans Eingemachte geht, sieht es ganz anders aus". Die Situation im Irak und in Syrien schockiert, aber das Asylbewerberheim in der Nachbarschaft will trotzdem keiner haben.
Brähler leitet seit 2002 die Studie "Die stabilisierte Mitte" zu rechtsextremen Tendenzen in Deutschland. Danach lehnten 2014 immerhin 84,7 Prozent der Ostdeutschen und 73,5 Prozent der Westdeutschen die Forderung ab, der Staat solle Asylanträge großzügig prüfen. Vor allem aber waren nicht einmal 50 Prozent aller Befragten der Ansicht, dass Asylbewerber wirklich verfolgt oder bedroht würden.
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Bangladesh - das Land wo die Zitronen blühen:
am 27.09.2014keine Krankenversicherung
keine Rentenversicherung
keine Arbeitslosenversicherung
keine Pflegeversicherung
=> keine Beiträge dazu von AN/AG,
d.h. Super-Netto.
Textilarbeiterlöhne ca. EUR 30 pro Monat, die bewirken, dass es keine Haushaltshilfen mehr gibt, die für EUR 4 pro…