Hey, es ist schon richtig cringy, wie wir im Sommer schwitzen. Während abgespacede Käfertiere Deutschlands Wälder dissen. Da helfen auch ein paar Windrädchen und Solarparks nichts mehr. Aber Leute, jetzt chillt erst mal. Denn es gibt eine Lösung, wie wir den Klimanotstand noch handeln. Mit cooler Atomkraft, Alter!
"Atomkraft vs Klima. Brauchen wir Atomkraft, um den Klimawandel zu stoppen?", fragt das quietschbunte Animationsfilmchen. Zumindest anfangs noch scheinbar unvoreingenommen. Um nach etwas mehr als elf Minuten mit einem klaren Ja als Antwort zu enden. "Die Zahlen legen nahe, dass wir Atomkraft brauchen", verkündet der Off-Ton. Und: "Ohne Atomkraft können wir den Klimawandel nicht stoppen."
Fast eine halbe Million Mal wurde der Beitrag bislang allein auf YouTube angeklickt, seit ihn "Dinge erklärt – Kurzgesagt" vor zwei Wochen online gestellt hat. Das Angebot, das man auf den Plattformen Facebook, Snapchat, Instagram und in der WebApp von funk.net findet, ist ein Wissenschaftskanal. Auf ihm wird alle zwei Wochen ein animiertes Erklärvideo zu Themen aus Weltraumforschung, Physik, Biologie, Politik, Philosophie oder Technik hochgeladen, produziert im Auftrag des ZDF. Genauer gesagt für "funk", dem Content-Netzwerk von ARD und ZDF, das Online-Inhalte für 14- bis 29-Jährige anbietet.
"Hier wird Wissenschaft immer einfach erklärt, liebevoll illustriert und aufwändig animiert", verspricht das Format. Man arbeite mit einem "internationalen Netzwerk an Wissenschaftler*innen und Forscher*innen zusammen, um bei den neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse so aktuell wie möglich zu sein." Und weiter: "Egal ob es um Stringtheorie, Neutronensterne oder Atombomben geht: Alles wird für Laien verständlich, humorvoll und spannend aufgearbeitet ohne dabei zu sehr zu vereinfachen."
Sehr kurz gedacht: Ostereier für Atomkraft
Neben Infografiken gibt es da auch jede Menge Easter Eggs, also Sequenzen und Szenen, die "ganz unabhängig vom eigentlichen Handlungsstrang des Films eine versteckte Message teils offensichtlich, teils ganz unterschwellig an den Zuschauer bringen", definiert etwa das Portal "Film.tv" den Begriff. Eingesetzt haben die Macher von Atomkraft vs. Klima dies ausgiebig. Die Botschaft, dass nur mit Atomkraft das Weltklima noch zu retten ist, verfängt beim Publikum. "Ich finde das Video super. Atomkraftwerke haben ihre Macken und Schäden. Es ist mit Atomkraftwerken schon vieles schlimmes passiert. Aber sie bringen weniger Leid als Kohlekraftwerke. Die den Klimawandel wachsen lassen", schreibt eine Kommentatorin. "Eigentlich sollte man dafür sorgen, dass jedes eurer Videos im Fernsehen, in der Schule, an Unis, wo auch immer gezeigt wird, denn es gibt wenig, was in Zeiten wie diesen so wichtig ist wie eure Aufklärungsarbeit", lobt ein anderer.
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Zuse
am 25.12.2020