Wo wollen wir anfangen? Bei dieser Anfrage, bei diesem Versuch an eine Liste zu gelangen, die die "heimischen" von den "ausländischen", den "eingebürgerten" Künstler*innen, den "Neubürger*innen", den "Doppelstaatsbürger*innen", den "Gastarbeiter*innen" trennen soll und die, was immer die Anfrager auch sonst noch von ihrer Motivlage behaupten, rassistisch ist? Sie ist rassistisch, da sie ein Profiling abruft, das die Herkunftsfrage mit der Frage nach den Kriterien der öffentlichen Kulturförderung und einem impliziten nationalistischen Kulturbegriff vermengt.
Dieses wählbare Sammelbecken von Faschisten, das jetzt in allen Landtagen der Republik sitzt, überschüttet die Verwaltung der Landtage mit Anfragen, die keinerlei alltagspolitische Relevanz haben. Ein Verfahren, das von dem Volgelschissgeschichtsklitterer Gauland mit dem Satz angekündigt wurde: "Wir werden sie jagen!"
Die kleine Anfrage ist eine im demokratischen Verfahren verfügbare Größe und ist inzwischen Teil der Munitionierung dieser Jagd. Sie wird bis zur Lähmung der eigentlichen politischen Arbeit, also gegen jede Anstrengung Zukunftsfragen zu bearbeiten, massenhaft von diesen verbohrten, aber keineswegs strategisch dummen Zukurzgekommenen eingesetzt. Und diese kleinen ständigen, penetranten Anfragen speisen sich im Kern immer aus einer reaktionären, zukunftsunfähigen Geisteshaltung. Sie sind mit einigen Ausnahmen meist rassistisch, sexistisch, homophob und auf einen nationalistischen, völkischen Tenor ausgerichtet, der sich aus einer Vergangenheit speist, von der wir 1945 befreit worden sind. Das andere Element der kleinen Anfrage ist die Sammlung von Daten und damit auch die Sammlung von möglichen Zielen der Jagd, die man dann medial und mit zusätzlichen Falschmeldungen lanciert und an die der Partei im Geiste verbundenen Schlägertrupps vermittelt.
1 Kommentar verfügbar
Marla M.
am 03.07.2019"Weil es in der NS-Zeit so und so war .... deswegen ist/wird/wehret den Anfängen!"
argumentiert wird!
Uihuih, die AfD will Daten... und…