Viel Volk, viel Auflauf vor dem Stadttheater und drinnen im Foyer. Ein paar Polizisten passen auf, dass bei dem Gedränge niemand vom Trottoir auf die Fahrbahn gerät, müssen aber sonst nicht eingreifen. Keine Proteste, geschweige Tumulte. Zeitungs- und Rundfunkjournalisten, Fernsehteams drinnen und draussen. Selbst "Bild" und "Blick" (Schweiz) entdecken die Hochkultur. Es ist schwierig, zur Kasse oder ins Innere vorzudringen, ohne Interview-Fragen zu beantworten. Und es kursieren Meldungen und Gerüchte.
So soll das Theater dem SWR-Fernsehen untersagt haben, im Foyer zu drehen, weil klar war, dass es ausschliesslich darum ging, die Hakenkreuze oder Judensterne zu filmen, die sich die Besucher wahlweise ans Revers stecken sollten. "Hakenkreuz oder Davidstern? Freikarte oder bezahlen? In diesem Moment müssen Sie sich auseinandersetzen mit dem Hitler in sich", schreibt der Referent von Intendant Christoph Nix im Programmheft. Ob das so einfach wäre? Reservierungen für insgesamt 50 Freikarten mit der Absicht, das Hakenkreuz zu tragen, habe man erhalten, so das Theater. Also 50 Faschisten? Oder doch nur einige "Geiz ist geil"-Fans oder Studenten, die sich keine Eintrittskarte leisten können oder wollen?
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