Hanglage im Hallschlag, knapp 3.000 Quadratmeter umfasst das Grundstück. Auf der Straßenseite beugt sich der Giebel der Villa, unter ihm stützt sich ein großer Balkon mit eiserner Brüstung auf vier sandfarbenen Säulen. Auf dem Dach erheben sich zwischen den Schindeln einige Gauben, die dem Hang zugewandte Rückseite bietet in erhöhter Lage einen weiten Blick gen Südosten über das Neckartal.
Was wie eine Luxusimmobilie für Gutverdienende klingt, gleicht einer Bruchbude. 1910 wurde das Gebäude mit vier Geschossen und fast 1.200 Quadratmetern Fläche als Offizierskasino für eine angrenzenden Kaserne erbaut, nach dem zweiten Weltkrieg diente es als Bürogebäude für das Militär. Inzwischen steht es leer, die Natur ist Herrin des dazugehörigen Gartens. Wo einst ein Zaun das Gelände von Gehsteig trennte, wuchern Brombeersträucher, die Fenster sind vergittert und von innen mit Holzbrettern vernagelt, Ketten verschließen die Pforten. "Dieses Grundstück ist alarmgesichert und Videoüberwacht", warnt ein Schild. Das schreckt nicht alle ab, wie Trampelpfade durch das Gestrüpp um das Haus, Graffiti auf den Wänden innen sowie außen und achtlos weggeworfene Zigarettenschachteln belegen.




2 Kommentare verfügbar
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Antworten
In meiner Stadt versuche ich (als Stadtrat) eine Leerstandsteuer einzuführen.
Kommentare anzeigenFrank Lichtlein
am 01.10.2025In Deutschland ist das Neuland, aber in Österreich und Frankreich gibt es das schon.
Es wäre eine kommunale Steuer nach Art 105/106 GG - vom Typus her dasselbe wie die Verpackungssteuer, die Zweitwohnungssteuer etc.
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