Seine Lebensgeschichte lässt sich von derjenigen der Galerie, die er von 1968 bis 2013 geführt hat, nicht trennen. Und so muss Freerk Valentiens Geschichte, wie die von Laurence Sternes "Tristam Shandy", schon vor seiner Geburt beginnen. Sein Vater Fritz Cornelius Valentien stammte von der Waterkant. Auf der Nordseeinsel Norderney geboren, war er 1924 zu einem Volontariat im damals führenden Kunsthaus Schaller nach Stuttgart gekommen. Nach einem Kunstgeschichtsstudium in Wien stieg er 1929 mit seinem Bruder Tobias in den Kunst- und Kunstbuchhandel ein, während ihr älterer Bruder Otto sich im selben Jahr, ebenfalls in Stuttgart, als Gartenarchitekt selbständig machte.
F. C. Valentien im Nationalsozialismus
Über die Ausstellung zum Kunstmuseum in der NS-Zeit hat Kontext berichtet. Zu den Recherchen des Kurators Kai Artinger schrieb Valentien an Kontext: "Sein Versuch, die Rolle meines Vaters zu 'entzaubern' – wie Sie schreiben –, stört mich nicht im geringsten (oder vielleicht doch ein wenig?). Ich sehe hier einen Übereifer, ähnlich wie im Fall Gurlitt, den man heute anders bewertet als nach dem ersten 'Zugriff' durch die bayerische Staatsanwaltschaft."
Zu diesem Thema war für den 19. Mai im Kunstmuseum eine Podiumsdiskussion mit der Direktorin Ulrike Groos, Artinger und Imke Valentien angekündigt. Sie fällt coronabedingt aus, der neue Termin steht derzeit noch in den Sternen.
Individuelle Besuche sind in der Galerie Valentien derzeit nach Voranmeldung weiterhin möglich. (dh)
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