Allzu leicht sitzt man dieser irrlichternden Konstruktion auf. Viel zu viele halten sie für harmlos. Für unbedenklich. Und selbst den sich progressiv wähnenden Teilen des Menschengeschlechts mag die Tandemfahrt zunächst als emanzipatorischer Akt erscheinen. "Kommt, lasst uns die Kräfte bündeln und dem gemeinsamen Ziel beschleunigt entgegensausen!" – mit solcherlei Verheißungen würde das Vehikel, sofern es denn sprechen könnte, ganze Heerscharen nichtsahnender Pedalritter – und vor allem Pedalknechte! – ködern. Der Weg als Ziel und die Reise als Gemeinschaftswerk: Was für eine wunderbare Vorstellung.
Doch, ach!, eine Vorstellung nur. An der mich ausgerechnet mein eigener Vater zweifeln und verzweifeln ließ.
5 Kommentare verfügbar
Burk Hardy
am 02.05.2020meine Sichtweise auf das Tandem ist eine andere, nicht minder politische. Ich habe viele Jahrzehnte auf dem Buckel und habe dem entsprechend viele Tandems fahren gesehen. Was mir immer wieder sehr unangenehm auffiel: IMMER saß der Mann vorne, und die fast immer kleinere Frau durfte…