"Bye bye CO2", steht auf der Website der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB). Ganz hat sich das kommunale Unternehmen zwar noch nicht von den klimaschädlichen Emissionen verabschiedet. Doch in diesem Jahr sind die SWLB der Energiewende ein Stück näher gekommen. Am Römerhügel, direkt an der Gemarkungsgrenze zwischen Ludwigsburg und Kornwestheim, ist im Mai die größte Solarthermieanlage Deutschlands in Betrieb gegangen, genannt Solar Heat Grid. 1.088 Kollektoren, jeder 13 Quadratmeter groß, liefern bei einer Spitzenleistung von neun Megawatt ungefähr 5.500 Megawattstunden im Jahr.
Neun Megawatt: Das ist nicht viel, wenn man es mit der Müllverbrennungsanlage von Stuttgart-Münster vergleicht, die es auf die fünfzigfache Leistung bringt. Aber zum einen soll die Anlage gar nicht Wohnungen im Winter mit Heizenergie versorgen, sondern im Sommer mit Warmwasser. Zum anderen bedeutet Energiewende eben auch, von Großkraftwerken wegzukommen und Energie dezentral zu erzeugen.
Bei Solarthermie nehmen die Kollektoren über einen dunklen Absorber so viel Wärme wie möglich auf, die dann über Rohrleitungen an das Fernwärmenetz weitergegeben wird. Ein einfaches System: Die Bestandteile sind nahezu wartungsfrei, robust und lange haltbar. Es entstehen keinerlei Emissionen und es wird nichts verbraucht. Weil sich bei langen Leitungen das Wasser immer mehr abkühlt, soll Fernwärme immer möglichst nah am Verbraucher erzeugt werden.
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Marlies Beitz
am 09.12.2020