"Frau Schulze! Insekten mögen unseren Mist. Den, den Sie verzapfen nicht! Treten Sie zurück." Die Botschaft, platziert auf einer Schubkarre mit Mist, am Eingang des Hofes von Traugott Fetzer in Aichwald ist klar. Dieser Landwirt hat was gegen die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und deren Pläne, weniger Dünger und Pestizide einzusetzen, und das möchte er anlässlich des Besuchs von Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) klar zum Ausdruck bringen.
Dabei hatte Hauk vergangene Woche nur zu einer kleinen PR-Tour eingeladen. Als Auftakt seiner Kampagne "Wir versorgen unser Land" (Kontext berichtete) besuchte Hauk drei Landwirte, Kontext begleitete ihn dabei zur Schäferei von Jörg Schmid in Owen bei Kirchheim/Teck und zum Rinder- und Schweinebetrieb der Familie Fetzer in Aichwald bei Esslingen. Von beiden Höfen hatten sich entweder der Landwirt selbst oder Familienmitglieder bereit erklärt, auf Plakaten für "Wir versorgen unser Land" zu posieren. Jetzt wollte auch Hauk mal posieren, um der Kampagne Schub zu geben.
Zwei Vorzeigehöfe für hübsche Fotos
Selbstverständlich sind beide Höfe geradezu beispielhaft, was Tierhaltung und regionale Vermarktung betrifft. Die 1.200 Schafe und Lämmer von Jörg Schmid weiden das ganze Jahr über draußen, kommen nur zum Lammen in den Stall. Schmid kooperiert mit lokalen Partnern, das Fleisch geht unter dem Label "Württemberger Lamm" in die Vermarktung, die Wolle wird unter anderem zu Pellets zum Düngen verarbeitet. Beide Töchter sind auf dem Weg in die Landwirtschaft. Eine lernt Landwirtin, die zweite will nach ihrem Schulabschluss Landmaschinenmechatronikerin werden. Vorbildlich.
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Waldemar Grytz
am 03.06.2020