Sie fielen im frühen Morgenrot: zwei Kühltürme, 152 Meter hoch, Wahrzeichen der Stadt Philippsburg bei Karlsruhe, 65.000 Tonnen Stahlbeton, zu Staub geworden in wenigen Sekunden. Und die Eigentümerin, die Energie Baden-Württemberg (EnBW), scheint sich nicht sattsehen zu können am Niedergang dessen, was ihr einst so wichtig war: der Atomstrom.
Die Videos, die der landeseigene Konzern verbreitet, und die man sich unbedingt anschauen muss, sind wirklich großartig. Von oben, von unten, von der Seite wird der Fall dokumentiert, mit Grafiken unterlegt, die besagen, dass niemand die Sorge haben muss, es könne ein Störfall sein, jemandem ein Stein auf den Kopf fallen oder eine gefährliche Wolke die Gesundheit rauben. Die Türme seien nämlich nie mit Radioaktivität in Berührung gekommen, beruhigt Projektleiter Thomas Müller, der auch erläutert, wie so eine "Fallrichtungssprengung" funktioniert: Die Türme kippen leicht an und fallen dann in sich zusammen. Weltweit bewährte Methode, absolut sicher, kurzes Donnergrollen, fertig. Donnerstag, 14. Mai, 6:05 Uhr.
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