Auch aus Sicht einiger Ökonomen würde der noch immer schleppende Absatz chinesischer Elektrofahrzeuge die Einführung der Quote zum Abbau der aktuellen Überproduktion erklären. Wenn trotz Quote in China noch immer zu viele Elektrofahrzeuge produziert werden, dann sollte man daran denken, wie China aktuell sein Problem mit der Überproduktion von Stahl oder Solarzellen löst: nämlich durch Dumpingpreise. Es ist somit leicht vorhersehbar, welchen zweiten Schritt China nach Einführung des ersten Schritts einer E-Quote machen könnte. Es könnte versuchen, den Aufbau einer Akkuproduktion in Europa durch künstlich niedrig gehaltene Preise für Autobatterien zu verhindern. Hierdurch wäre der Aufbau einer wirtschaftlichen Akkuproduktion in Deutschland nicht möglich. Dann würde die Quote genau das verhindern, was sie eigentlich erreichen möchte: nämlich den Aufbau einer deutschen Batterienproduktion. Ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung bei der Autoherstellung fände dann nicht mehr in Deutschland statt. Mit gewaltigen Auswirkungen, gerade für den Arbeitsmarkt im autoproduzierenden Baden-Württemberg.
Abgase kommen nicht aus dem Auspuff, sondern aus dem Schornstein
Auch der ökologische Nutzen eines Elektroautos ist äußerst fraglich. So stammten im Jahr 2016 nur 29,5 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Wasser, Wind oder Sonnenenergie. Dagegen werden auch bei uns noch immer mehr als 40 Prozent unseres Stroms aus den fossilen Energieträgern Braunkohle und Steinkohle erzeugt. 13 Prozent stammen aus Atomkraftwerken. Zwar ändert sich der Strommix zugunsten ökologisch produzierten Stroms, doch erst im Jahr 2050 kann laut Umweltbundesamt in Deutschland das Ziel erreicht werden, 100 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Ein Elektroauto wird somit auch in den nächsten 23 Jahren, ähnlich einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, die Umwelt mit Co2 und Stickoxiden belasten. Es bleibt der einzige Unterschied, dass die Abgase nicht aus dem Auspuff, sondern aus dem Schornstein der Kraftwerke geblasen werden.
Durch die Einführung einer Quote für Elektroautos würde der Stromverbrauch zukünftig zudem noch überproportional schneller steigen, so dass das Ziel von 100 Prozent Ökostrom bis 2050 kaum zu erreichen sein dürfte. Dabei sind die Umweltbelastungen durch die Gewinnung der Rohstoffe für die Akkus noch gar nicht berücksichtigt.
17 Kommentare verfügbar
Roland Beck
am 03.10.2017Natürlich steht ein Elektroauto genauso wie jedes andere Fahrzeug im Stau und löst somit die Verkehrsprobleme nicht. Dazu wäre ein deutlicher Ausbau des ÖPNV notwendig, jedoch läßt Stuttgart in diesem Bereich leider eine gewisse Mutlosigkeit erkennen. Ein Schlechtreden des Elektroautos wird aber nicht dazu beitragen, dass alle Bürger plötzlich auf das Fahrrad umsteigen...
Thomas Sauer
am 03.10.2017NA KLAR sind sie nicht die eine Lösung für alle Probleme. Aber als Radfahrer habe ich echt die Nase voll vom Verbrennergestank. Das ausgeleierte Argument dass der Strom eh aus dem Kohlekraftwerk kommt hilft da überhaupt nichts wenn man mal wieder im Mief an der Ampel steht.
Und e-Fahrzeuge haben eine eingebaute Nachbarschaftsfunktion. Man kann damit nämlich ziemlich lautlos losfahren ohne alle Nachbarn aufzuwecken.
Allein die Punkte lokale Emissionen und Lärm sprechen sehr für die e-Fahrzeuge. Und mal ehrlich: wer will denn überhaupt noch einen Verbrenner kaufen wenn er/sie elektrisch unterwegs waren ??
Sven Linscheid
am 02.10.20171) E-Autos sind genau so dreckig wie Benziner und Diesel
2) E-Autos sparen rein garnichts ein - Sie befeuern nur den Eigentumverlust am Auto ( Akku-Miete, Verträge mit Zangsbindungen usw. )
3) E-Autos sind eine unvernüftige Lösung wenn es um Individualverkehr geht
4) E-Autos sollten nicht auf die Strassen wenn nicht vorher viele andere Dinge geregelt wurden.
Was ist damit gemeint ?
1) Autos müssen bis zum einen gewissen Stichtag aus privater Hand genommen werden
2) Transport wird nur noch als TAAS ( Transportation as a Service ) angeboten
3) Autos fahren alle selbst!
4) Ein jeder "mietet" ein KFZ nur noch dann wenn er es bedarf.
5) Der Fuhrpark wird durch Staat gestellt und nach dessen Anforderungen unterhalten
6) Die gefahrenen Kilometer werden FAIR abgerechnet
7) Die Bahn wird weiter fahren, aber wird in dieses System integriert!
ÖPNV ist keine Lösung! Ich kann dies mit Fug und Recht! behaupten. Ich haben über 25 Jahre Erfahrungen sammeln "dürfen" mit Zügen, Bussen und Fahrrad. Demnach kann ich sagen das Bahn keine Lösung ist, sie ist ein Hilfsmittel.
Was wir brauchen sind eine reduktion der KFZ auf den Strassen, das erreichen wir dadurch das jeder ein Auto per "Knopfdruck" rufen kann und dabei den Zweck definiert.
Beispiele dafür sind z. B. ich will Einkaufen fahren. 2 Personen / kein Gepäck. Es kommt ein Kleinstwagen vorbei, der auch weniger p. km. kostet. Bei der Rückfahrt dann wird halt 2 Personen + 1 Einkaufswagen + ein Großteil ein größeres KFZ bereitgestellt. Zuhause ausgeladen verschwindet das KFZ wieder zur Nutzung für andere Menschen.
Bewegen sich dann weniger KFZ? - Ja ! - denn Mitfahrer und Gemeinschaften werden dann durch ein System automatisch erstellt. Statt 3 KFZ mit je einen Einkäufer kommt dann 1 KFZ mit 3 Einkäufern gefahren.
Selbiges gilt aber auch für Arbeitswege und anderes. Somit wird ein Auto dann ein Teil von ÖPNV und siehe da - alle werden glücklich. Individuell und dennoch öffentlich.
Real Ist
am 01.10.2017Schon vor etlichen Jahrzehnten kamen Bürokraten auf die Idee, dass die Bürger vermehrt auf den ÖPNV umzusteigen sollen, da die uneinsichtige Bürger aber wegen zu hohen Preisen und zu langsamen Bus- und Bahn- Verbindungen der Idee nicht Folge leisteten, waren die Stadträte und Landespolitiker der Meinung, den Verkehrsfluss des Individualverkehrs mittels raffinierten Schikanen künstlich auszubremsen, an dieser gescheiterten Verschlimmbesserungs-Strategie wird bis zum heutigen Tag stur festgehalten, nach dem Motto, wir können nichts dafür, wen die Bürger nicht verstehen, wie erfolgreich unsere Ideen sind.
Als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, genehmigten die schwäbischen "Verkehrsexperten" einen leistungsstarken Kopfbahnhof zu beseitigen und mit halbierter Gleiszahl unter die Erde zu legen und für diese bis heute nicht fertig geplante Bahnhofsverkleinerung die ganze Stadt Jahrzehnte lang in eine Baustelle zu verwandeln und ungeheure Mengen an zusätzlichem Feinstaub zu produzieren.
Da der zu kleine Tiefbahnhof die 248.000 Passagier nicht mehr bewältigen können wird, muss der Individualverkehr zusätzlichen KFZ-Verkehr verkraften, dazu kommen noch die Fahrzeuge und Zweitwägen für 14.000 Menschen im neuen Rosensteinquartier, der eigentliche Grund für das irrwitzige Bahnprojekt..
Nachdem diese absurden Ideen, wie Klebefolie, Tiefbahnhof, Mooswände, vorsätzliche Verkehrsbehinderunen, irrwitzige Tempolimits, Milaneo, scheiterten, haben diese fabelhaften Theoretiker nun E-Mobile als Allheimittel entdeckt.
Wer sich mal neutral und mit logischem Menschenverstand mit der Marterie beschätfigt hat, weiss genau, dass diese idee genau so wenig funktioniert, wie die bisherige Schnapsideen.
by-the way
am 02.10.2017Da haben Sie vollkommen Recht. Es regieren offensichtlich nur Dilletanten oder korrumpierte Volkszertreter.
Nehmen wir mal als Beispiel die SSB Haltestelle "Lauchhau". Hier halten im Berufsverkehr 6 Buslinien mitten auf der Straße mit Rückstau über bis zu 500 Metern. Die zuvor vorhandene Busbucht wurde zurückgebaut. Reine Schikane.
Die sinnlos verbrachte Lebenszeit im künstlich geschaffenen Stau sollte man den Verursachern auch, mindestens doppelt und dreifach nehmen. Politpack!
To. Gue.
am 01.10.2017Helmut Lang
am 29.09.2017Schwa be
am 29.09.2017Ganz im Gegensatz zu dem laut "KONTEXT Extra" von Kretschmann geäußerten bürgerlichen Geschwafel in Richtung AfD. Wenn eine bürgerliche Partei Wähler einer offen rechtspopulistisch rassistischen Partei zurückgewinnen will heißt dies nichts anderes als das diese Partei auch weiter nach rechts rückt - nichts anderes. Ob sie nun CDU, SPD, FDP, Grüne oder CSU heißt (aus deren Schoß die AfD entsprungen ist).
Das viele der AfD Wähler keine Rassisten sind glaube ich im übrigen auch (ob nun mehr oder weniger als 60 % entzieht sich meiner Kenntnis). Oft höre ich von AfD-Wählern ..ach, die kommen eh nicht an bzw. in die Regierung". Doch selbst wenn sie damit diesmal recht haben, die Auswirkungen auf die bürgerliche Parteien Landschaft und damit auch auf die Gesellschaft sind schlimm.
Aber nun zurück zum obigen Artikel der meines Erachtens deutlich, sachlich und einleuchtend ist.
Die Probleme (m.E.) weshalb solche Artikel dennoch zu geringe Würdigung beim normalen Bürger erfahren - die deutsche Bevölkerung hat (noch) wenig Empathie für Vorgänge die weit weg, irgendwo in der Welt passieren ("An Feinstaubwerten ändert E-Mobilität nichts (...) dafür steigt der Umweltstress in anderen Teilen der Erde."). Bestes Beispiel sind Drohnenmorde und die vom Westen völkerrechtswidrig geführten Kriege. Und zweites Problem, speziell im Falle von Mobilität - die meisten in Deutschland lebenden Menschen fahren Auto und sind (noch) nicht in der Lage (bestärkt durch die Leitmedien), über ihre Bequemlichkeit hinweg, nachhaltigere, bequemere Mobilitätskonzepte zu denken, weg vom Individualverkehr als Priorität.
Da hilft und macht Hoffnung m.E. der Blick rüber nach England zur Labour Partei (Schwesterpartei zur SPD hier bei uns) und deren Parteivorsitzenden Jeremy Corbyn. Wer Lust hat hier seine aktuelle und m.E. hoffnungsvolle sowie lesenswerte Parteitagsrede http://www.nachdenkseiten.de/?p=40357
David Sohn
am 28.09.2017Gibt auch noch einen lesenswerten Teil 2
D. Hartmann
am 28.09.2017Troztdem wird man nicht umhinkommen, den motorisierten Individualverkehr erheblich einzuschränken, wenn man die gesteckten Umweltziele wirklich erreichen will. Dies trauen sich aber auch "Grüne" Amtsträger nicht. Man schaue sich hier im Südwesten nur den Verkehr in den Städten an, die seit mehr als 5 Jahren von "Grünen" Oberbürgermeistern regiert werden. Placebos für Radfahrer werden nicht ausreichen.
David Sohn
am 28.09.2017Thomas Albrecht
am 28.09.2017Herr Blinki
am 28.09.2017Und, wie bereits erwähnt, dass "Formulardaten speichern" klappt, muss auch erfunden werden und warum man weiß ins Neon schreiben soll, wer war das? Nasenstüber abholen!)
Blender Blender
am 27.09.2017Bernd Kruczek
am 27.09.2017Rolf Steiner
am 27.09.2017Konrad Wanner
am 28.09.2017