"Traditionelles Bier aus Oberfranken, wie es seit 1858 gebraut wurde", verspricht die Reklame für die Biermarke "Polsterbräu" aus Waischenfeld (Landkreis Bayreuth). "Alte Rezepturen, handwerkliche Brauweise, ursprünglicher Biergeschmack. Das zeichnet unser Bier aus", so wirbt "Polsterbräu" auf ihrer Homepage. Vertrieben wird der Stoff im Onlineshop "Frankenbier". Hinter "Polsterbräu" steckt der baden-württembergische NPD-Landesvorsitzende Janus Marian Nowak in Nufringen (Landkreis Böblingen) bei Herrenberg. Der 1978 in Polen geborene Rechte ist unter anderem rechtskräftig wegen Volksverhetzung und Wahlfälschung in Tateinheit mit Urkundenfälschung verurteilt.
Mit der Wiederbelebung der oberfränkischen Biermarke "Polsterbräu" gelang Nowak ein "Husarenstück", so das NPD-Parteisprachrohr "Deutsche Stimme" im September 2018. Wenige Monate zuvor hatte Nowak, Eigenangaben zufolge Internetunternehmer, das Braurecht und die Biermarke "Polsterbräu" von dem Vorbesitzer erworben. Der Kaufpreis lag bei 155 000 Euro, inklusive aller Kosten, auch denen für die Rezepturen, so der "Nordbayerische Kurier".
Den zur Biermarke gehörenden leerstehenden Brauereigasthof samt Inventar kaufte zum Jahresbeginn 2018 die örtliche bayerische Gemeinde Waischenfeld. Sie zahlte 135 000 Euro, nachdem bekannt geworden war, dass Nowak neben dem Braurecht auch das Objekt erwerben wolle. Die Stadtvorderen befürchteten, dass er die Gaststätte zu einem politischen Schulungsort umfunktionieren könnte. Man blicke dazu auch auf die Zollernalb. Ob er tatsächlich in der Lage gewesen wäre, die Kaufsumme für das Traditionslokal aufzubringen, erscheint jedoch zweifelhaft. Das Lokal ist bis heute geschlossen.
Passender Stoff für Parteifeste
Der Erlös vom Verkauf der "oberfränkischen Bierspezialitäten" fließt Angaben von Nowak zufolge "zu großen Teilen in die politische Arbeit". Stolz gab er im Herbst 2018 in der "Deutschen Stimme" kund, dass er sein Bier "bereits auf diversen Sommerfesten der Partei" verkauft hat. Ausgeschenkt wurde "Polsterbräu" beim Sommerfest 2018 der Berliner NPD, das in der Köpenicker Parteizentrale gefeiert wurde. Ebenso bei der traditionellen Sommersonnwendfeier 2018 der NPD Baden-Württemberg, die im Rhein-Neckar-Raum stattfand. Das kulturelle Rahmenprogramm der braunen Feierlichkeiten wurde von der ehemaligen "Wiking-Jugend" (WJ)-Aktivistin Edda Schmidt aus Bisingen (Zollernalbkreis) gestaltet, welche Lieder und Feuersprüche auswählte.
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Das Unbefriedigende an dem Urteil ist für mich, dass die Mehrkosten, die mit Sicherheit noch weiter ansteigen werden, im großen schwarzen Schuldenloch der Deutschen Bahn verschwinden werden und die Bevölkerung davon nichts zu spüren bekommen wird. Das...
Sind die Gutachten, Genehmigungen etc. öffentlich einsehbar? Zitat von Ihnen: >Und die können sich dann notfalls eine Ausnahmegenehmigung erteilen.< Das ist ja alles überprüfbar, und 80-90 cm sind für ältere eingeschränkte Menschen auch in...
"für einen Bahnhof auszugeben, den niemand will"... Volksentscheid vergessen? Außerdem ist S21 nicht nur Bahnhof. Einfach mal googeln. Dass es in/um Stuttgart immernoch Leute gibt, die fast nichts über das Projekt wissen ist schon...
Natürlich ist es völlig legal über 11 Milliarden Euro die man nicht hat, für einen Bahnhof auszugeben, den niemand braucht und niemand will, wenn die demokratische Mehrheit das so beschließt. Politisch braucht man sich dann aber nicht zu wundern, wenn...
Die Regierungsparteien wollen ein Mehr an Migration, jedoch ohne die notwendigen Voraussetzungen für die Bewältigung der Folgen zu schaffen. Es fehlen die notwendigen Kitaplätze, die Lehrkräfte in den Grundschulen, damit die Kinder die Voraussetzungen...