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Blick auf Syrien

"Erst wenn alle frei sind, ist echte Freiheit"

Blick auf Syrien: "Erst wenn alle frei sind, ist echte Freiheit"
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Vor sechs Monaten wurde die Diktatur von Baschar Al-Assad von islamistischen Kämpfern besiegt. Bei ethnischen Minderheiten in Nord-Syrien sind historische Wunden wieder aufgebrochen: Eine Armenierin und eine Kurdin aus der Region Stuttgart erzählen, wie sie die Lage vom Ausland aus betrachten und was sie von ihren Verwandten in Syrien erfahren.

Avra Emin wurde in eine kurdische Familie in Qamischli im Nordosten Syriens geboren. Schon lange vor Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 war sie mit ihren Eltern nach Deutschland geflüchtet und hatte Asyl beantragt. Sie war damals vier Jahre alt. Ihr Vater wurde vom syrischen Geheimdienst wegen seines politischen Engagements als Kurde verfolgt.

Mittlerweile ist Emin deutsche Staatsbürgerin und kandidierte bei der letzten Bundestagswahl für die Linke in Waiblingen. Nach 24 Jahren in Deutschland identifiziert sich die Sozialpädagogin, die in Stuttgart-Bad Cannstatt aufgewachsen ist, nicht als Syrerin, sondern als Kurdin. Sie spüre in der syrischen Diaspora kaum eine gegenseitige Anerkennung des Leids der Kurd:innen. Wenn sie sagt, dass sie aus dem "besetzten Kurdistan" komme, provoziere das viele aus den Nachbarländern Syriens, sagt sie.

"Kurdistan" bedeutet wörtlich "Land der Kurden" – ein politischer Traum der kurdischen Bevölkerung im Nahen Osten seit dem 19. Jahrhundert. Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches am Ende des Ersten Weltkriegs zerschlug sich dieser Traum durch die Gründung der heutigen Nationalstaaten in der Region – deren Grenzen infolge von Vereinbarungen zwischen Frankreich und Großbritannien ohne Rücksicht auf ethnische Gruppen gezogen wurden. Die kurdische Bevölkerung wurde auf vier Länder verteilt: die Türkei, Syrien, den Irak und den Iran.

Repressionen und Autonomie

Die Kurden als ethnische Gruppe leben verteilt auf vier Länder. Die meisten – etwa 20 Millionen – leben in der Türkei, wo ihre Sprache lange verboten war und ihnen von türkischen Nationalisten eine eigene Identität abgesprochen wurde. In der Autonomen Region Kurdistan im Irak haben rund sechs Millionen Kurden seit dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein erstmals eine gewisse Selbstverwaltung. In Iran sind die etwa zehn Millionen Kurden als Minderheit politisch marginalisiert und seit den Protesten von 2022 verstärkt von Repressionen betroffen. In Nord-Syrien leben schätzungsweise eineinhalb bis drei Millionen Kurden entlang der Grenze zur Türkei. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 haben kurdische Kräfte dort ein faktisches Selbstverwaltungsgebiet etabliert: Rojava. Etwa 300.000 syrische Kurden leben als Geflüchtete in der Autonomen Region Kurdistan im Irak. Die kurdische Sprache gehört zur indogermanischen Sprachfamilie.  (ses)

"Ich habe eine große Sehnsucht, meine Heimatregion zu besuchen. An meine ersten Lebensjahre dort habe ich kaum Erinnerungen", sagt Emin, die seit ihrer Flucht als Kind nie nach Syrien zurückgekehrt ist. Nach dem Sturz des Diktators Baschar Al-Assad durch ein vom ehemaligen Al-Quaida-Kämpfer Ahmed Al-Scharaa geführtes Rebellenbündnis im Dezember 2024 konnte sie sich nicht freuen. Dass Islamisten Assad vertrieben haben, empfindet sie als "Wahl zwischen Pest und Cholera". Die verbreitete Freude über den Sturz Assads und gleichzeitige "Unsichtbarmachung der Lebensrealität der Minderheiten" hat sie geärgert.

Die linke Aktivistin und gläubige Muslima betrachtet die Islamisten in Al-Scharaas Truppen als Terroristen, obwohl Al-Scharaa nach seiner Ernennung zum Übergangspräsidenten im Januar 2025 die Kurden als Partner im neuen Syrien anerkannte. Erste Verhandlungen über die Integration der kurdischen Milizen in die Armee wurden rasch aufgenommen. Emin erkennt an, dass sie aus der Diaspora heraus kein Recht habe, die Verhandlungen zwischen Kurden und Al-Scharaa zu kritisieren. "Die Priorität für die Menschen in Syrien ist das Überleben – alles, was dazu beiträgt, respektiere ich." Ob es tatsächlich zur Anerkennung der kurdischen Rechte komme, sei allerdings ungewiss, sagt sie – mit wenig Hoffnung.

Historischer Feind: Die Türkei setzt auf Gewalt

Was die Skepsis der Kurden gegenüber den neuen syrischen Machthabern verstärkt, ist die Tatsache, dass hinter diesen die türkische Regierung steht – und diese setzt seit Jahrzehnten in ihrer Beziehung zu den Kurden in der Region auf Gewalt. Auch in Syrien greift die Türkei seit Jahren immer wieder die Autonomieregion Rojava an und hat entlang der Grenze schon große Gebiete unter ihre militärische Kontrolle gebracht. Über das Schweigen der Welt zur "Besetzungsmission" der türkischen Regierung in Syrien ist Emin empört – wenn auch ohne große Emotionen. Was sie aus Kontakten zur Familie in Qamischli mitbekommt, ist geprägt von Angst und schwierigen Lebensumständen.

Besonders Städte nahe der türkischen Grenze wie Afrin, rund 500 Kilometer westlich von Qamischli, bieten derzeit keine Perspektive auf Rückkehr. Afrins kurdische Bevölkerung wurde 2018 vertrieben – und erneut im Dezember 2024 bei der Offensive der Rebellen gegen Baschar Al-Assad. Eine neue Fluchtwelle nach Qamischli war die Folge nach Tagen von Attacken gegen Zivilist:innen.

Im Zuge der türkischen Militäraktionen dokumentierte Human Rights Watch zahlreiche Menschenrechtsverletzungen, insbesondere durch Fraktionen der von der Türkei unterstützten Milizen (SNA). Eine entsprechende Strafanzeige wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Afrin wurde im Januar 2024 bei der deutschen Bundesanwaltschaft eingereicht – unter anderem von den Menschenrechtsorganisationen European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und Syrians for Truth and Justice (STJ).

Naht ein Ende des türkisch-kurdischen Konflikts?

Zwischen 2016 und 2019 etablierte die Türkei Pufferzonen innerhalb von Syrien, um die Kämpfer des Rebellenbündnisses SDF (Syrian Democratic Forces), vor allem die führende Miliz des SDF, die YPG, fernzuhalten. Die kurdischen Kämpfer, die den Islamischen Staat mit US-Unterstützung vertrieben haben, gelten als ideologisch nah zur kurdischen Arbeiterpartei PKK. Diese führt seit 1984 einen bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat und ist von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Auch dieser langjährige Konflikt scheint sich einem Ende zu nähern: Vor Kurzem haben die türkische Regierung und die PKK ein Abkommen geschlossen. PKK-Chef Abdullah Öcalan sprach sich für eine Auflösung der Organisation aus und rief seine Anhänger dazu auf, die Waffen niederzulegen. Avra Emin steht dem Abkommen zwar skeptisch gegenüber, begrüßt aber grundsätzlich Friedensverhandlungen – insbesondere, um den bewaffneten Konflikt zu beenden. Entscheidend sei jedoch, so Emin, dass sich "der Aggressor" – also die türkische Regierung – an die Vereinbarung halte.

Die Haltung zur PKK war auch ein zentraler Streitpunkt zwischen den kurdischen Parteien innerhalb Syriens. Hinzu kommen Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen gegen die SDF – darunter Zwangsrekrutierungen und Gewalt gegen politische Gegner. Aber auch hier fanden Versöhnungen statt. Im Juni einigten sich die politischen Parteien auf die Bildung einer gemeinsamen Delegation, um mit der syrischen Regierung über ein mögliches föderales Modell für die kurdischen Regionen zu verhandeln.

Verbundenheit zwischen Armeniern und Kurden

Für das Leid und Ängste von anderen Minderheiten wie Aramäern, Drusen, Alawiten und Jesiden in Syrien hat Emin ein anderes Verständnis als die Mehrheit der Gesellschaft in Syrien, die sich als sunnitische Araber bezeichnet. Obwohl die meisten Kurden ebenfalls Sunniten sind. "Es ist aber jetzt die Zeit, dass alle in Syrien erkennen: Erst wenn alle frei sind, gibt es eine echte Freiheit", sagt Emin.

Globale Dschihadisten

Rund 3.500 ausländische Dschihadisten, vor allem Uiguren, haben auf der Seite der Rebellen gegen Assad gekämpft. Diese sollen jetzt in die syrische Armee integriert werden. Sie und ihre Familien (geschätzt 15.000 Personen) kamen aus der Provinz Xinjiang in China über die Türkei als globale Dschihadisten. Sie leben hauptsächlich in Idlib westlich von Aleppo und kämpften dort mit Ahmed Al-Scharaa.  (ses)

In diesem Punkt sind die Kurdin Avra Emin und die ebenfalls in der Region Stuttgart lebende Armenierin Arevik N. (Name geändert) einig. Die Freude über Assads Sturz ging bei der Armenierin Hand in Hand mit der Angst vor islamistischen Gruppen.

Gefeiert wurde im Stillen – zu unsicher waren sie und ihr Mann, wer sich wirklich bei ihren Freunden und Bekannten über den Wandel in Syrien freut. "Als die islamistischen Rebellen in Syrien einmarschierten, sahen wir die Kämpfe gegen die Kurden, was uns Angst machte, selbst Opfer zu werden", sagt sie in Bezug auf das Kriegsgeschehen in Afrin. Auch die Vergeltungsaktion im März gegen die Alawiten in Homs und an der Küste bei Latakia haben die christlichen Armenier alarmiert.

Trotz positiver Berichte in sozialen Medien hört die 34-jährige Ingenieurin von ihren Eltern aus Aleppo besorgniserregende Nachrichten: Angst vor Entführungen und Raub, Besetzung leerer Häuser, demografische Veränderungen durch Binnenvertriebene und ausländische islamistische Kämpfer wie Uiguren und Tschetschenen.

Die Armenier in Syrien sahen sich als neutrale Beobachter des Krieges, jetzt fürchten sie Rache für ihre Neutralität. "Ich bin erst Syrerin, aber die anderen Syrer betrachten uns erst als Armenier, dann als Syrer", sagt Arevik N. "Ich weiß nicht, ob Christen unter Assad sicherer waren, oder ob er mit den Sicherheitsmaßnahmen vor Kirchen nur das Gefühl vermitteln wollte, unentbehrlich zu sein", sagt sie. Die neue Regierung von Präsident Al-Scharaa habe bis jetzt viel versprochen, aber der Terroranschlag in einer Kirche in Damaskus am 22. Juni zeige, dass die Regierung nicht alle Islamisten im Griff habe.

Anschlag auf Kirche in Damaskus

Bei einem Selbstmordattentat auf die St.-Elias-Kirche im Duwaila-Viertel von Damaskus wurden am Sonntag, dem 22. Juni, mindestens 25 Zivilisten getötet und mehrere weitere verletzt. Das syrische Innenministerium beschuldigte die Al-Qaida-nahe Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Der IS hat sich bislang nicht zu dem Anschlag bekannt. Laut der offiziellen Nachrichten Agentur der kurdischen Selbstverwaltung in Nordost-Syrien hat sich stattdessen die neue Terrorgruppe Saraya Ahl al-Sunna zu dem Anschlag bekannt. Diese Gruppe trat erstmals im Februar mit Angriffen auf Alawiten in der Nähe von Homs in Erscheinung und ist vor allem auf Telegram aktiv. Sie propagiert ähnlich wie der IS einen globalen Takfirismus, eine sektenartige Strömung des Dschihadismus, und richtet sich sowohl gegen die neue Regierung als auch gegen Christen, Drusen, Schiiten und Alawiten. Laut der libanesischen Zeitung "Annahar", die im Mai über Telegram Kontakt zu einem geistlichen Anführer der Gruppe aufgenommen haben will, plant Saraya Ahl al-Sunna auch Angriffe auf Kurden und verfolgt das Ziel, im Libanon Fuß zu fassen. Die Identitäten der Anführer sind bislang unbekannt; sie operieren unter Pseudonymen, die an die Rhetorik des IS erinnern.  (ses)

Jetzt werden die Christen als erste Reaktion Kirchen vermeiden. "Wir waren unter Assad wie hypnotisiert, und jetzt wachen wir in einer neuen Situation auf, die uns an Afghanistan erinnert. Wir wissen nicht, was uns erwartet" sagt Arevik N. Sie ist besorgt über die Lage, ihren Vater hat sie gebeten, nicht mehr zur Kirche zu gehen.

Als ethnische Minderheit leben auch die Armenier in mehreren Staaten der Region: unter anderem in Syrien, Libanon, der Türkei, dem Irak und dem Iran. Sie sind größtenteils christlichen Glaubens, gehören vor allem der Armenisch-Apostolischen Kirche an, es gibt aber auch Katholiken und Protestanten. 1915/16 fanden sie nach dem Völkermord in der heutigen Türkei Zuflucht in den Nachbarländern.

Auch hier ist die Rolle der türkische Regierung als regionaler Partner hinter Ahmed Al-Scharaa alarmierend für die Armenier in Syrien. Schließlich hat die Regierung Erdoğans den Völkermord nicht als solchen anerkennt. Viele armenische Syrer leben in Damaskus, Aleppo und in den kurdischen Regionen etwa 600 Kilometer entfernt von der Hauptstadt. In der Region Hasaka nahe Qameshli wünschen sich die Menschen auch, dass sie unter der Selbstverwaltung mit den Kurden bleiben können, hörte Arevik von ihren Verwandten in der Region. Bei ihnen gab es auch während des Krieges eine bessere staatliche Versorgung als in den restlichen Teilen Syriens unter Assad, so die Armenierin.

Schlimmer als im Krieg

Als wirtschaftliches Zentrum unter Assad hatte das historische Aleppo, wo Arevik studiert hat, einen hohen Preis für den Krieg bezahlt. Dort hatten die Armenier eine blühende Industrie mitaufgebaut. In der Großstadt mit vier Millionen Einwohnern lebten vor dem Bürgerkrieg neben der sunnitischen Mehrheit über 400.000 Christen unterschiedlicher Konfessionen, heute sind es nur noch zwischen 50.000 und 100.000. "Ich habe keine Freund:innen mehr in der Stadt. Die letzten haben dieses Jahr das Land verlassen" sagt sie traurig.

Arevik kam 2015 als Studentin nach Deutschland. Sie wollte kein Asyl beantragen, um keine "Last" für Deutschland zu sein. Heute bereut sie es, aus Angst um ihre Eltern. Eine Familienzusammenführung scheint unmöglich, und ihre Sorgen sind größer als je zuvor. Die wirtschaftliche Lage in Aleppo ist dramatisch, viele Armenier verlassen die Stadt in Richtung der armenischen Viertel in der libanesischen Hauptstadt Beirut oder der seit 1991 unabhängigen Republik Armenien, im Kaukasus. Doch dort gelten sie oft nicht als echte Armenier, sondern als Syrer, obwohl sie mittlerweile als ethnische Armenier Anspruch auf Einbürgerung haben. Auch Arevik hat, als Sicherheitsmaßnahme, die Einbürgerung in Armenien durchgemacht.

Heute ist Arevik entsetzt über das politische Klima in Deutschland, über die verbreitete Meinung, dass Syrien sicher ist für eine Rückkehr, und die Politik, die Familiennachzug blockiert. "Sie sollen mit uns sprechen, um genau zu verstehen, wie es uns geht", sagt sie. "Nicht alles auf Social Media ist glaubwürdig".

Auch Avra Emin, die für die Linke auch bei der Landtagswahl 2026 in Baden-Württemberg kandidieren möchte, findet, dass nur privilegierte Syrer heute überhaupt an Rückkehr denken könnten. Wer fordert, alle sollten jetzt zurück, ignoriere die fortbestehende Gefahr für Minderheiten – und verkenne, dass ein Regimewechsel allein noch keine Sicherheit für alle bedeutet.

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