Auf der Herrenberger Festwiese herrscht ein basisdemokratisches Gewusel. "Das ist hier zwar die Generalprobe", erklärt Eva Lang von der ortsansässigen Bürgerinitiative Rückenwind, "aber es ist auch die erste Probe." Noch gibt es ein paar Details auszuloten, wie der Weltrekord am 29. Juni gelingen soll: Dann will ein Bündnis, das sich für erneuerbare Energien einsetzt, das größte lebendige Windrad aller Zeiten bilden. Bislang gebührt diese Ehre Wien, wo 2017 etwa 260 Menschen auf dem Heldenplatz zusammenkamen, um eine Formation einzunehmen, die die Umrisse eines Windrads darstellten. Doch die Herrenberger Variante soll nicht nur größer, sondern auch um eine Choreografie ergänzt werden, bei der sich die menschlichen Rotorblätter drehen.
Das ist gar nicht so leicht. Denn ein Windrad hat ja auch noch einen Mast, durch den sich die Flügel in einer zweidimensionalen Darstellung irgendwie hindurchdrehen müssen. Wie kann das klappen? Dazu gibt es ein Brainstorming mit Open Mic: Etwa 30 Beteiligte, die an der Vorbereitung des Weltrekordversuchs mitwirken, diskutieren dazu ohne Moderation – wenn jemand ausgeredet hat, wird das Mikrofon weitergereicht. Was leicht in komplettes Chaos und unüberbrückbare Zerwürfnisse ausarten kann, gelingt hier auf wundersame Weise und am Ende steht – man sehe und staune – ein vielversprechendes Konzept.
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