"Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen uns sein kannst", steht auf einem großen Transparent am Zaun der Wilhelmsburg-Kaserne, die auf der stadtabgelegenen Seite nordwärts an die Wilhelmsburg, den Kern der Bundesfestung des 19. Jahrhunderts anschließt. Bundeswehr-Rhetorik: eine Botschaft an diejenigen, die genau hier am 21. Juli dagegen demonstriert haben, dass die Kaserne ein Nato-Kommando wird. "Wir müssen mehr tun für die Menschen und nichts, aber auch gar nichts für den Krieg!", hieß es in einer Rede, die dort gehalten wurde. "Das erwarten wir von einem Bundestag und einer Regierung, die ihren Eid aufs Grundgesetz ernst nimmt. Und deshalb verlangen wir: Abrüsten! Abrüsten statt aufrüsten! Hört auf mit den Kriegsplanungen und Kriegsvorbereitungen in Ulm und überall."
Zwei Teile der Berliner Mauer sind kürzlich gegenüber der Stauffenberg-Gedenkstätte aufgestellt worden. Was sie in der Ulmer Kaserne zu suchen haben, wissen die beiden Offiziere, die den Kontext-Besuch schon an der Pforte in Empfang genommen haben, nicht zu beantworten. An zwei Reihen Fahnenstangen hängen schlaff die Flaggen der zwölf Nationen, die in der Kaserne anwesend sind.
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Rolf Steiner
am 08.08.2018