Auf nichts kann man sich mehr verlassen. Als die Stadt Trier vor einigen Wochen ein recht umfängliches Geschenk der Volksrepublik China erhielt – eine über fünf Meter hohe und 2,3 Tonnen schwere Karl-Marx-Statue aus Bronze, anlässlich des 200. Geburtstag des Philosophen, der am 5. Mai 1818 in der Moselstadt das Licht der Welt erblickte – da reagierte die lokale CDU nicht etwa mit der Forderung nach sofortiger Einschmelzung des Trumms. Stattdessen verteidigte der Trierer Baudezernent Andreas Ludewig (CDU) das Geschenk aus Fernost: Denn "Karl Marx hat Weltgeschichte geschrieben und ist der bekannteste Trierer". Das Denkmal bedeute keineswegs eine "Glorifizierung von Ideologie", sondern sei eine neue Sehenswürdigkeit und solle zur Auseinandersetzung mit Marx anregen.
Nun führen momentan in Trier sehr viele Wege zu Marx, die Stadt feiert ihren berühmten Sohn auf unterschiedlichste Weise. An zwei Ampeln weisen sogar <link www.volksfreund.de/region/trier/trier-karl-marx-ampeln-lotsen-fussgaenger-im-jubilaeumsjahr_aid-8013973 _blank external-link-new-window>Karl-Marx-Ampelmännchen</link> den Fußgängern den Weg. Zwar nicht zum Sozialismus, aber doch über die Straße, weitere sollen folgen. Und das, <link www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/348/der-ernst-der-ampel-ist-unantastbar-4755.html _blank internal-link-new-window>während in Stuttgart nicht einmal ideologisch unbelastete Cartoonfiguren den Verkehr regeln dürfen</link>. Bislang steht allerdings kein Marx-Ampelmännchen an einer Karl-Marx-Straße, obwohl es auch in Trier eine solche gibt – wie überhaupt im Westen Deutschlands erstaunlich viele. Zwar nicht so viele wie auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, wo es um die 550 sein sollen, aber doch einige Dutzend. In Baden-Württemberg unter anderem in Heilbronn und Ludwigsburg.
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Ruby Tuesday
am 08.05.2018