Bis vor einiger Zeit hat noch eine Uhr gereicht. Seit Kurzem kann Lukas Walter in seinem Zimmer im Studierendenwohnheim am Schreibtisch sitzen und auf seinem Handy sehen, wie lange die Waschmaschine noch braucht. "Bisher", sagt er, "hab ich mir halt einen Timer gestellt."
Insgesamt 70 Waschräume des Studierendenwerks Stuttgart werden momentan umgerüstet. Die alten Waschmaschinen und Trockner kommen raus, neue rein, kaputte werden entsorgt, gebrauchte in gutem Zustand an die Standorte verteilt, die bisher eher gammelige Geräte hatten. WeWash hat den Zuschlag bekommen, die Firma gehört zu Bosch und hat sich auf Waschen in Gemeinschaftsunterkünften spezialisiert (Hotels, Campingplätze, Micro Living). "Unsere Leidenschaft ist es, das gemeinschaftliche Waschen und Trocknen für alle Beteiligten attraktiv zu gestalten", steht auf der Homepage. Dann kann ja nichts mehr schiefgehen. "Zukünftig erwartet Sie ein digitaler Waschalltag", frohlockt auch das Studierendenwerk in einer Mitteilung an seine Mieter:innen. Halleluja. Daneben freut sich die Pressestelle der Studierendenwerke, dass es endlich neue Geräte gibt, da habe wirklich was passieren müssen, und jetzt sei man eben grade mitten im "Roll out" des Ganzen.
Push-Nachrichten aus der Wäschetrommel
Die Waschküchen in den Wohnheimen werden seit März sukzessive grundgereinigt und gestrichen, die neuen Maschinen seien sehr leise, heißt es, und verbrauchten 50 Prozent weniger Energie als die alten. Den WeWash-Gründer:innen nimmt man ab, dass sie es gut meinen. Einer sagt in einem Interview, er nutze selbst einen Gemeinschaftstrockner und habe "alle Frustrationen rund um das Thema schon am eigenen Leib erlebt".
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