Mit aller und mit letzter Kraft will die Südwest-CDU gegen Rot-Grün-Rot kämpfen, "24 Stunden jeden Tag", wie ihr Vorsitzender Thomas Strobl sagt. Allerdings nur im Wahlkampf, nur um Platz eins und um beide Stimmen für die Union, denn nur die, twittert Fraktionschef Manuel Hagel, können "die Zusammenarbeit mit Links- und Rechtsradikalen" verhindern. Nach dem Wahlsonntag wird das Engagement Geschichte sein. Denn als Retterin vor dem angeblich so schrecklichen Richtungswechsel will die Union nicht zur Verfügung stehen. Jedenfalls nicht als Juniorpartnerin eines SPD-Kanzlers, wiewohl sie doch ganz bestimmt das Zeug dazu hätte und eine Mehrheit auch zustande kommen könnte.
Jedenfalls wenn es nach Hagel geht, wird daraus nichts. Denn die rote GroKo, wie Schwarze und Liberale die Variante Rot-Schwarz neuerdings gern mit leicht drohendem Timbre nennen, lehnt der frühere Generalsekretär nicht nur ab, er hält sie sogar für "ausgeschlossen". Was tut es schon zur Sache, dass CDU und CSU im Winter 2017/2018 nach Christian Lindners Flucht dringend an Pflichtbewusstsein, Vernunft und Verantwortung der Sozialdemokraten appelliert hatten, einzuspringen und sich "nicht davonzustehlen". Wie viel Gewicht die ehemalige Baden-Württemberg-Partei in Berlin auf die Waagschale bringt, hängt naturgemäß vom Ergebnis ab und davon, wie gesteckte Ziele erreicht wurden.
2 Kommentare verfügbar
Redaktion Kontext
am 23.09.2021