In seiner Eigenschaft als Europaparlamentarier traf sich Voigt mit dem inhaftierten Holocaust-Leugner und militanten Antisemiten Horst Mahler sowie mit Vertretern der islamistischen Terror-Miliz Hisbollah im Libanon – zuletzt im März dieses Jahres. Im zentralen Medienbüro der Miliz in Beirut hofierte Voigt dem Auslandsbeauftragten der Hisbollah, Sayyed Ammar Al Moussavi. Voigt versicherte Moussavi dabei der Unterstützung "europäischer Patrioten" gegen den "fortgesetzten israelischen Staatsterror gegen die palästinensische Bevölkerung und in der gesamten Region." Abgerundet wurde der Besuch durch eine Kranzniederlegung im zentralen Märtyrerschrein der Hisbollah im Beiruter Stadtteil Rubeiri.
Die NPD, die älteste rechtsextreme Partei in der Bundesrepublik, 1964 in Hannover gegründet, hat noch etwa 4.000 Mitglieder. Neben Voigt kandidieren neun weitere NPD-Kader, darunter vier Frauen: Ricarda Riefling (Jahrgang 1983, Beisitzerin im Parteivorstand, Rheinland-Pfalz), Antje Mentzel (geboren 1982, Vorsitzende Ring Nationaler Frauen, Mecklenburg-Vorpommern), Ariane Meise (geboren 1960, stellvertretende Landesvorsitzende, NRW) und Antje Vogt (Jahrgang 1981, Beisitzerin Landesvorstand, Thüringen).
Altgedienter NPD-Kader und ebenfalls EP-Kandidat ist Sascha Roßmüller (Jahrgang 1972). Das bayerische NPD-Bundesvorstandsmitglied wurde 2015 vom Landgericht Regensburg wegen Beihilfe zu gefährlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt. Roßmüller war im Dezember 2010 an einer Auseinandersetzung mit Mitgliedern des Motorradclubs Gremium MC beteiligt. Seinen politischen Werdegang startete Roßmüller als Gründungsmitglied des wegen Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus 1993 verbotenen "Nationalen Blocks" (NB).
Roßmüller führte im Juni 1999 im Rahmen einer Demonstration des NPD-Bezirksverbandes Mittelfranken in Nürnberg aus: "Dereinst werden andere in Nürnberg hängen." Zu diesem Zeitpunkt war Roßmüller Bundesvorsitzender der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN). Derselbe Redner forderte auf einer NPD-Veranstaltung im Juni 1998 in Kulmbach die Todesstrafe für Politiker, welche "das Volk verraten" haben. Wörtlich sagte er: "Keiner von diesen wird uns entkommen, dafür werden wir schon sorgen. Alle Flughäfen und Wege, die aus dem Land führen, werden dicht gemacht. Anschließend wartet der Strang."
Der III. Weg
Spitzenkandidat der Kleinstpartei Der III. Weg bei der EP-Wahl ist der in Jena aufgewachsene Elektriker Klaus Armstroff (Jahrgang 1957). Armstroff, später NPD-Kreistagsabgeordneter im rheinland-pfälzischen Bad Dürkheim, gründete im September 2013 in Heidelberg gemeinsam mit ehemaligen NPD-Mitgliedern und früheren Aktivisten des "Freien Netzes Süd" (FNS) den III. Weg.
Die aktionsorientierte Neonazi-Partei, der bislang wenige hundert Mitglieder angehören, versteht sich als Alternative zur NPD. In Zielen, Werten und Ästhetik orientiert sich Der III. Weg unverhohlen am Nationalsozialismus. Verwendet wird ein Symbol kombiniert mit einem Zahnradkranz, der in ähnlicher Form in der NS-Zeit Kennzeichen der NSDAP Organisation Deutsche Arbeitsfront (DAF) war. Im März 2016 nahm die Partei an der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz teil und erreichte einen Stimmenanteil von 0,1 Prozent (2.053 Zweitstimmen). Regelmäßig marschieren Mitglieder des III. Wegs bei Aufmärschen im Ausland auf, so in Griechenland ("Imia-Marsch"), Ungarn ("Tag der Ehre"), Bulgarien ("Lukov-Marsch") oder in der Ukraine ("Tag der Verteidigung der Ukraine").
1 Kommentar verfügbar
Anarchrist
am 24.05.2019Wer noch nicht weiss, was Rechtsradikale mit 'Freiheit' meinen, und ich denke dass der Begriff auf tatsächliche wie auch potentielle Mitmacher ausserordentlich gut einzuwirken vermag, sollte sich genau ansehen, um welche Freiheiten es sich wirklich handelt.
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