Auf Nachfrage, ob die Waffen ohne offizielle Genehmigung geliefert worden seien, habe der Mexiko-Vertreter erklärt: "So kann man das nicht sehen." HK könne immer sagen: "Wir liefern an die DCAM" – die zentrale Beschaffungsstelle des mexikanischen Verteidigungsministeriums. Und was dann passiere, sei "eine mexikanische Sache". Und genau so argumentieren die Angeklagten im aktuellen Verfahren. Bei Ablieferung habe der Einfluss von HK geendet, wo die Waffen hinkommen - und damit auch ihre Verantwortung.
Was er vom Mexiko-Vertreter erfahren habe, so Robert H., habe ihm der Vertriebs-Verantwortliche nach seiner Rückkehr bestätigt. In den Genehmigungsverfahren hätten Bundesstaaten von den Endverbleibserklärungen heruntergenommen werden müssen. Das seien aber mitunter Kunden gewesen, mit denen ein Gros des Umsatzes in Mexiko erzielt worden sei. Der Teamleiter aus der Vertriebsabteilung habe ihm gesagt: "Robert, das ist nicht Deine Sache. Du gehst dorthin, wo Dich HK hinschickt. Du machst Deinen Job. Und was Waffenlieferungen und Genehmigungen angeht, das ist nicht Deine Verantwortung, nicht Dein Aufgabengebiet."
"Ich bin kein Waffengegner!"
Robert H. betonte vor Gericht: "Ich mache meinen Job, meine Aufgabe mit sehr viel Herzblut. [...] Ich bin kein Waffengegner! Aber auf der anderen Seite, wenn ich eben über die Medien verfolgt habe, was passiert mit unseren Schusswaffen, wenn sie irgendwo auftauchen ... Wie im Fall Guerrero, mit dem Massaker an Studenten, wo eben Unschuldige ihr Leben verloren haben. Womöglich unter dem Einsatz von unseren Schusswaffen, die gar nicht dort sein sollten. Dann ist es für mich letztendlich auch eine moralische, eine ethische Frage, ob ich das weiter vertrete."
Ende September 2014 sind 43 Lehramtsstudenten im Bundesstaat Guerrero verschwunden. In einer Kleinen Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion aus dem Jahr 2015 heißt es: "Nach offizieller Darstellung der Generalstaatsanwaltschaft sind die Studenten nach der Verschleppung durch die Polizei an eine kriminelle Organisation übergeben, daraufhin getötet und auf einer Müllkippe verbrannt worden. [...] Jüngste Informationen bestätigten nun auch, dass Heckler & Koch-Sturmgewehre des Modells G36 [...] zum Einsatz kamen."
Seine genehmigungsrechtlichen Zweifel und die daraus resultierende Unsicherheit haben den Waffenvorführer Robert H. nach seinem Abgang bei HK verfolgt. "Ich konnte das juristisch nicht einschätzen", sagte H. – er habe sich für den Fall, dass "da was schiefgelaufen ist", davon distanzieren wollen. Deshalb habe er den früheren HK-Geschäftsführer Ernst M. zu Rate gezogen, der ihn einst eingestellt hatte, aber im Jahr 2005 seinerseits bei HK ausgeschieden war.
Ernst M. habe ihn unter anderem an den Rüstungsgegner Jürgen Grässlin verwiesen. Auf diesem Weg habe er den Tübinger Rechtsanwalt Holger Rothbauer kennengelernt. Nach Rücksprache mit diesem habe er sich entschlossen, "eine vollumfängliche Aussage" bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart zu machen. Dort sei mit ihm Stillschweigen vereinbart worden. Robert H. hält es daher für "eine Unverschämtheit", dass er in der Presse als Whistleblower bezeichnet worden sei. Er habe mit der Presse nicht geredet.
Letzte Kommentare:
Das Fan-Volk bekommt das, was es gewählt hat. Aber das Volk will belogen werden. Der SC Freiburg macht etwas aus seinem geringen Budget. Und RB Leipzig weiß etwas mit seinen zig Millionen anzufangen. Dietrich muss weg! Er ist eine Schande und ein Schaden...
Auch für den VfB gilt das Aktiengesetz in Deutschland. Dietrich ist Präsident des Vereins für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e. V. und Aufsichtsratsvorsitzender der dazu gehörigen VfB Stuttgart 1893 AG. Vorstand dürfte er bei Letzterem (nach deutschem...
Es ist schon eingängig, dass der Staat nur alles genau kontrollieren müsse, um Schaden von dem Bürger abzuwenden. Leider ist dies nicht so. Das Beispiel P&R ist bestens dazu geeignet, darzulegen, warum Anlagebetrug auch heute immer noch so einfach...
@Dieter Spöri, Ihr Artikel wurde Anfang September 2011 veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt, genauer von 2006 bis 2012, waren Sie Präsident des Netzwerks Europäische Bewegung Deutschland. Als stellv. Ministerpräsident, im Amt des Wirtschaftsministers B-W...
Ihr habt Probleme!
Ja, aber wo er in den letzten Jahrzehnten zwischen Pforzheim, Stuttgart und Berlin schrieb und wichtig tat, wurde sein Ego nicht angemessen bedient . . .
Nein. Die Gegner von Stuttgart 21 haben schon viel erreicht!
Das ist wohl deutlich: " "Beauty Jungle Mädelsflohmarkt" Beauty ist ein Korsett! Ich halte die Frauen für intelligenter! Ich schäme mich.
Verlinkung und Info auf den 16.1. fehlt am Ende des Artikels. Mein Gott welche umsichtige Programmierung.
Bin zum ersten Mal auf Ihrer Seite. Ohne die Schulbau Situation vor Ort zu kennen, ohne die genannten Beträge zu rechtfertigen - auch als Staatstheater/Oper Fan - ist mir das zu KRAWALLIG. Ein Übersichtsplan, der die Sichtachsen auf zeigt, wäre hier...
Eine beliebte Methode, Kritik an der Politik der israelischen REGIERUNG (!) und den Geschichtsmythen Israels als Antisemitisch zu bezeichnen. Kritik an der aktuellen Politik der rechtsgerichteten Regierung Netanjahu hört man aus den Kreisen der sogenannten...
Danke für die differenzierte Darstellung, in der "Zeit" hatte es ja auch vor ein paar Wochen eine kritische Betrachtung des Bauhaus-Hypes - und vor allem seiner sektirerischen und frauenferachtenden Geschichte gegeben. Nur eine wirklichkeitsnahe Betrachtung...
Die gewaltlose BDS-Bewegung , also das gleiche was Ghandi und Mandela gemacht haben mit Hitler gleichsetzen ? Was für eine abstruse Ideologie und Überzeugung muß hinter diesem Vergleich stehen . BDS sagt ganz eindeutig , daß sich der Boykott NICHT gegen...
Ihre Darstellung ist falsch. Eine wissenschaftliche und neutrale Aufarbeitung der von langer Hand geplanten gewaltsamen Vertreibungen der Palästinenser 1948, Plan Dalet , ist hervorragend dokumentiert durch die sogenannten neuen israelischen Historiker....
Dieser Elsässer,war der nicht Mal ganz links aussen beim KB oder so ähnlich? Schrieb der nicht Mal beim "ARBEITER KAMPF" ??