Herr Feltes, nach dem G20-Gipfel in Hamburg wird vor allem das Verhalten linker Randalierer kritisiert. Hat im Gegensatz dazu die Polizei alles richtig gemacht?
So allgemein kann man diese Frage nicht beantworten, und ich bezweifle auch, dass das alles "linke" Randalierer waren. Vor allem aber: Bei der Organisation und Durchführung von Großereignissen werden immer Fehler gemacht, auch von der Polizei.
Dann betrachten wir einmal die Strategie der Polizei. Zu Beginn standen ja die Aussagen von Einsatzleiter Hartmut Dudde, wenn nötig das ganze der Polizei zur Verfügung stehende Arsenal aufzufahren und Härte zu zeigen. Wie bewerten Sie das?
Die Tatsache, dass die Polizei sich optimal auf diese Veranstaltung vorbereitet, kann man ihr nicht vorwerfen – im Gegenteil. Auch nicht, dass sie dafür genügend Personal und Einsatzmittel bereitgehalten hat. Alles andere wäre fahrlässig und hätte im Nachhinein zu massiver Kritik geführt. Von daher war die Aussage von Herrn Dudde zu Beginn, dass man sich entsprechend aufstellt, da man mit einer hohen Anzahl an gewaltbereiten Tätern aus dem In- und Ausland rechnet, durchaus berechtigt. Eine andere Frage ist es, ob man dies vor der Veranstaltung in dieser Form kommunizieren musste; das heißt, dass man schon vorher auf Kontroverse setzte. Diese verbal-konfrontative Linie hat sich leider danach fortgesetzt und in konkreten Handlungen manifestiert. Die Polizei ist gleich zu Beginn mit einer relativ harten, aggressiven Linie eingestiegen. Dies hatte unmittelbare Auswirkungen auf das Verhalten der Demonstranten.
Hätte die Polizei diese Eskalation durch ihr Verhalten verhindern können?
3 Kommentare verfügbar
David Sohn
am 19.07.2017Deswegen erstaunt mich seine Aussage "Von rechts geht mehr Gewalt und schwererer Schaden aus als von links." ist interessant und es wäre hilfreich dazu die Quellen zu…