Seit Jahren erhitzt der Brandschutz im neuen Tiefbahnhof die Gemüter. Projektkritiker warnen, dass sich die 420 Meter lange Bahnhofshalle bei Feueralarm nicht schnell genug evakuieren lässt. Reisende würden an giftigen Brandgasen ersticken, sagen sie. Die Deutsche Bahn (DB) widerspricht regelmäßig, hält Fluchtwege und Fluchtzeiten für ausreichend, um alle Personen lebend aus der Gefahrenzone zu retten. Nicht gerade vertrauenserweckend wirkt dabei, dass die Bauherrin schon mehrfach ihr Brandschutzkonzept über den Haufen geworfen hat. Und dies nicht nur aufgrund verschärfter Vorschriften.
Zuletzt hatte Klaus Jürgen Bieger, oberster Brandschutzexperte der DB, im vergangenen Februar im Umwelt- und Technikausschuss (UTA) des Stuttgarter Gemeinderats mit neuen Plänen überrascht. Jetzt sollen die zusätzlichen Fluchttreppenhäuser, ursprünglich waren zwei auf jedem Bahnsteig vorgesehenen, an die Bahnsteig-Enden rücken. Auch bei der Rauchbekämpfung plante die Bahn komplett um. Im Brandfall sollen riesige Gebläse von einer oder beiden Portalseiten aus Luft in die Bahnhofshalle pusten. Rauch soll so ausschließlich über die Lüftungsklappen der 28 Lichtaugen in der Bahnhofsdecke entweichen. Zuvor sollten noch Schwallbauwerke an den Tunnelportalen die giftigen Brandgase absaugen.
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Ulrich Kohler
am 23.11.2016liebe taz, liebe kontextwochenzeitung,
vielen Dank an die obigen 3 Herren für den so wunderbaren Umstieg21-Impuls am 15.11.16 in der öffentlichen Sitzung zu Stuttgart21 (S21) im Stuttgarter Rathaus - die 3 Herren als Vertreter von…