So etwas hätte sich Günther Oettinger mal erlauben sollen. Das Land verorten in einer spaßbetonten Parallelwelt, Sprüche klopfen lassen am laufenden Band zur Beförderung des Herdentriebs ("Wir sind die Heimat von Sonnenbad und Sommersprossen"), alle duzen, das Landesmarketing verbrämen mit kalauernden Wortspielen wie "La deutsche Vita" oder "Ab(i) nach BW". Als der heutige EU-Energiekommissar das Land noch regierte, musste er sich von Genossen und Grünen immer wieder auffordern lassen, die von Erwin Teufel 1999 gestartete, bundesweit beklatschte Kampagne "Wir können alles. Außer Hochdeutsch" endlich einzustellen. Die beste Werbung sei eine gute Landespolitik, wusste der heutige Finanzminister Nils Schmid (SPD) damals, "und die ist nicht durch Plakate oder Spots zu ersetzen".
Durch die Sozialen Medien auch nicht. Trotzdem versteht Schmid das, was von dem vielfach preisgekrönten Imagefeldzug übriggeblieben ist, als eine Säule seiner "Allianz für Fachkräfte". Die Jungen und die Taffen sollen im Netz angesprochen werden. Denen gehe es, so die Beschreibung der Zielgruppe, "längst nicht mehr nur um gut bezahlte und karriereträchtige Jobs, sondern auch um ausgezeichnete Lebensqualität - und Baden Württemberg bietet alles, was man für den perfekten Ausgleich braucht".
2 Kommentare verfügbar
Floh
am 03.09.2014Mir scheint es fast so, als ob unter den Werbefuzzis ein Wettbewerb im Gange ist nach dem Motto: Die beste Werbung ist die, welche "das Blaue vom Himmel lügt" ohne…