Liebe Tülay Schmid,
lange mussten die Bauherren von Stuttgart 21 nach einer Patin für den mit 9468 Metern längsten Tunnel des umstrittenen Bahnprojekts suchen. Ihre Wunschkandidatin, die Gerlinde, Gattin des grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, ließ sich nicht vor den S-21-Karren spannen und taufte lieber einen Tunnel der ICE-Neubaustrecke nahe Ulm. Stuttgart 21 steckte vor einem Jahr mal wieder ziemlich im Dreck. Zusätzliche zwei Milliarden hatten die Bahn-Aufsichtsräte locker machen müssen, damit der Tunnelbau zu Stuttgart weitergehen konnte. Dem Volker Kefer ging es damals auch recht dreckig, weil er als Super-Bahnvorstand entmachtet wurde und das Technikressort abgeben musste. Seither kann sich Kefer noch intensiver um das Milliardengrab in der Landeshauptstadt kümmern.
Und das macht er, beziehungsweise seine Leute, super. Seither ging's voran: Sie fragten beim (kleinen) Nils an, ob nicht Sie für Gerlinde einspringen würden wollen. Ihren Mann, den Herrn Finanzminister, verbindet ja einiges mit dem umtriebigen Bahn-Kefer. Das viele Geld der Steuerzahler etwa und die Liebe zu wahnsinnig teuren Prestigeprojekten. Ob der Ingenieur ein Soze wie Ihr Mann ist, wissen wir nicht. Ist auch egal, es ist ja ein GroKo-Bahnhofsprojekt.
Sie, liebe Frau Schmid, haben das Angebot, als zweite Wahl bei Stuttgart 21 einzuspringen, sofort angenommen. "Die Ehefrau von Finanzminister Nils Schmid (SPD) freut sich auf diese Aufgabe", ließ das Ministerium Ihres Mannes im Juli 2013 stolz die Öffentlichkeit wissen. Sie hätten das Projekt schon immer unterstützt, war in der Pressemeldung zu lesen. Und, dass Sie "sehr froh" seien, "dass der Vorschlag meines Mannes, eine Volksabstimmung durchzuführen, den gesellschaftlichen Konflikt befriedet hat". Soso. Ein bisschen Eigenlob, kann es wirklich nie schaden?
26 Kommentare verfügbar
ewald moses
am 19.08.2014Was mich wundert sind die unglaublichen Behauptungen anonym ohne Name aber zwingend erforderlich ist er nicht obwohl selber fordernd.