"Mir haben zwei Tage bei Softpowerpalace genügt, um zu spüren: das müsste es immer geben", sagt Martin Fritz, der Direktor der Merz-Akademie. <link http: www.softpowerpalace.de external-link-new-window>Softpowerpalace, das war ein zweiwöchiges Treffen der Initiatoren von <link https: www.kontextwochenzeitung.de kultur allianzen-unterm-goldhirsch-4740.html external-link-new-window>fünf unabhängigen Kunsträumen aus Barcelona, Lyon, Mailand, Sofia und Stuttgart im Stuttgarter Kunstgebäude. Fünf Kulturinstitutionen bespielen seit 2017 den Altbau des Kunstgebäudes direkt am Schlossplatz, darunter der Württembergische Kunstverein (WKV), der selbst in den Nachkriegs-Anbauten im hinteren Gebäudeteil untergebracht ist, die Akademie Schloss Solitude und das Theater Rampe.
Die Organisatorin des Festivals, Paula Kohlmann, hat selbst den Projektraum LOTTE direkt an der Stuttgart-21-Baustelle mitbegründet und geleitet, bevor dieser nach fünf Jahren wieder schließen musste. Sie war dann Kunstkoordinatorin der Solitude-Akademie und hat für das Theater Rampe unter anderem <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft die-stadt-der-frauen-5340.html external-link-new-window>das Festival "Stadt der Frauen" in Esslingen mit auf die Beine gestellt. Bei Softpowerpalace ging es um die Bedeutung unabhängiger Kunsträume für die Stadt und die Gesellschaft. Den Begriff "Soft Power" hat der amerikanische Politologe Joseph Nye geprägt, nach den Anschlägen vom 11. September 2001: Wo die "Hard Powers" von Militär und Wirtschaft versagten, wurden auf einmal kulturelle Aktivitäten als wichtig erkannt. Sollten sie nicht immer wichtig sein?
Die Merz-Akademie, die Martin Fritz seit zwei Jahren leitet, ist eine private, aber staatlich geförderte Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien. Markus Merz, der die Akademie Anfang der 1980er Jahre neu gegründet hat, suchte einen Nachfolger. Er wollte die Leitung des Merz-Bildungswerks übernehmen, das sein Großvater Albrecht Leo Merz vor 100 Jahren ins Leben gerufen hat. Die Stelle war ausgeschrieben und Fritz bewarb sich. Die Merz-Akademie war ihm ein Begriff, weil dort viele interessante Leute wie der Poptheoretiker Diedrich Diederichsen gelehrt oder studiert hatten. "Es war immer klar: Da gibt's diese Merz-Akademie in Stuttgart, das ist irgendwie ein interessanter Ort."
Stuttgart als Blaupause
"Im Kunstgebäude hab' ich zwei Hüte auf", stellt Fritz den Zusammenhang her. Denn neben seiner Tätigkeit als Akademiedirektor ist er seit einem Jahr auch noch Vereinsvorsitzender des WKV. Zudem wurde nun auch die Merz-Akademie eingeladen, das Kunstgebäude mit zu bespielen, das die sechs Institutionen allerdings 2019 wieder räumen müssen, weil dann während der Sanierung des Neuen Schlosses Teile des Staatsministeriums den Bau in Beschlag nehmen. "Am interessantesten am Kunstgebäude finde ich", fügt Fritz hinzu, "wenn man sich den Hut des interessierten Bürgers aufsetzt."
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