Anfangs reagierte der Park-Ranger skeptisch auf die Frage, ob er bei einem Mord behilflich sein wolle. Schließlich war er aber ganz begeistert, nachdem ihm der Schriftsteller glaubhaft versichern konnte, dass die Beratung rein literarischen Zwecken diene. Wolfgang Schorlau ist bekannt für akribische Recherchen, die seinen Romanen zugrunde liegen. Er beherrsche die Kunst, "Fakten in Fiktion" zu kleiden, die uns über Skandale aufklären, und ihn, den Kriminalschriftsteller, vor teuren Gerichtsprozessen schützen, sagt Kontext-Gastgeber Josef-Otto Freudenreich zur Begrüßung.
Im Kulturzentrum Merlin, Stuttgart-West, beschreibt Schorlau, wie er einen ganzen Tag lang mit dem Ranger über den Feldberg spaziert ist, bis sie einen Spot gefunden haben, ideal, da müsste man einen lästigen Gatten nur ganz leicht schubsen – und bevor die Leiche dort unten von einem Menschen gefunden wird, hat sich vielleicht schon ein Fuchs drüber hergemacht, erläutert der Ranger. Oder besser noch: ein Wolf.
Ein Wolf!, freut sich Schorlau, nein, er triumphiert regelrecht, denn dass das umstrittene Tier im Schwarzwald auf der Pirsch ist, erscheint ihm als perfekte Vorlage, seinen Krimi mit noch mehr Konfliktpotenzial anzureichern. Im Merlin ist der Stuttgarter Bestseller-Autor einer Einladung von Kontext gefolgt, liest vor ausverkauftem Haus aus seinem neuen Roman "Black Forest" und schildert den 120 Anwesenden, warum die Klimakatastrophe mit die sozialen Frage verknüpft werden müsse.
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