Einst war die deutsche Photovoltaik-Industrie weltmarktführend. Dann war sie tot und wurde auch nicht mehr wiederbelebt. Deshalb hatte der pensionierte Lehrer Gerhard Kreutz aus Kirchberg an der Jagst (Landkreis Schwäbisch Hall) 2022 die Idee, es mit einem neuen, geradezu spektakulären Ansatz zu versuchen. Der Energiewendepionier und Vorsitzende des Energie-Initiative Kirchberg e.V. dachte sich: "Wir haben hier einen Windpark, der 40 Millionen Euro gekostet hat und bis auf 500.000 Euro von den Stadtwerken Crailsheim bürgerschaftlich finanziert wurde." Ginge das nicht auch mit Solaranlagen? Wenn seine lokale Initiative schon so viel Geld zusammenbekommen konnte, dann könnten doch sehr viele Energiegenossenschaften im In- und Ausland zusammen sehr viel mehr Geld einsammeln, um Investitionen zu stemmen, die für eine große Solarmodulfabrik nötig sind. Die Idee stieß nicht nur in zivilgesellschaftlichen Kreisen auf ein positives Echo, sondern auch bei Leuten aus Forschung und Industrie. Die Initiative für eine sogenannte "Bürgersolarfabrik" war geboren.
Gerhard Kreutz’ Fabrik sollte binnen weniger Jahre auf eine Produktionskapazität von fünf Gigawatt Solarmodulen anwachsen und wäre damit die mit Abstand größte ihrer Art in Deutschland. Die Investitionskosten schätzte die Initiative auf rund eine Milliarde Euro, wobei sie ungefähr ein Drittel davon aus Fördertöpfen abdecken wollte.
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Dietmar Rauter
am 07.02.2024