Die Rheinebene mit ihren kargen und durchlässigen Sandböden ist, wie man so sagt, "klimatisch begünstigt". Hier ist der Klimawandel an heißen Sommertagen unmittelbar spürbar. In den Dürrejahren 2018 bis 2020 begannen die Grundwasserpegel südlich von Heidelberg und Mannheim zu sinken, gleichzeitig starben in den Kiefernforsten der Hardt großflächig Bäume ab. Entsprechend holen Forstleute mehr Holz aus dem Wald, als es dem Plan entspricht.
In den entstandenen Lücken findet die Kermesbeere, die auch direkte Sonne verträgt, reichlich Platz. Saftig grün sprießen die Triebe aus den Wurzelknollen, während um sie herum die Krautschicht verdorrt und Baumgerippe kahle Äste in den Himmel strecken. Offensichtlich kommt das Gewächs mit den extremer werdenden Bedingungen besser zurecht als die pflanzliche Konkurrenz. Wo sie dichte Bestände bildet, verdrängt die Pflanze die heimische Vegetation und verhindert, dass sich der Wald durch Keimlinge natürlich verjüngt.
Jedes Jahr werden die Wurzeln kräftiger und ihre Ausläufer länger. Im Winter zieht sich die Pflanze komplett ein und treibt im Frühjahr mit zusätzlichem Trieb neu aus. Sie kann drei Meter hoch und sehr ausladend werden. Die Früchte – jede enthält zehn Samen – werden von Vögeln und anderen Tieren verbreitet.
1 Kommentar verfügbar
ElHongo
am 08.11.2023Bisschen Musik dazu? https://www.youtube.com/watch?v=WrT-TQTLoiw
"Salad" ist der maximal dümmste Fehler; eigentlich heißt Kermesbeereneintopf "Sallet", und man muss das Zeug mehrmals abbrühen, damit es essbar wird. Als Salat kann es…