Draußen auf der Burladinger Hauptstraße hängen an diesem Donnerstag Ende April nur die Europa-Plakate der MLPD und der Grünen. Drinnen im Rathaus allerdings nimmt der Kommunalwahlkampf schon Fahrt auf: Bürgermeister Harry Ebert, AfD-Mitglied und Verächter seiner Gemeinderäte ("Landeier"), liefert sich geharnischte Rededuelle mit den Ratsmitgliedern von CDU und Freien Wählern, als gelte es, gleich morgen das Kreuz auf der richtigen Liste zu machen. Bei der AfD natürlich. Viele AfD-KandidatInnen lauschen gebannt den Tiraden ihres Mitglieds Ebert. Dabei geht es um nicht mehr als einen – Gehweg. "Das hier ist Absurdistan", sagt ein anderer Zuhörer entnervt. Stimmt. Und alle tun so, als wäre das ganz normal.
Viele schauen vor dieser Kommunalwahl auf die kleine Stadt am Rande der Schwäbischen Alb. Nur in wenigen Gemeinden hat es die AfD geschafft, eine eigene Liste für den Gemeinderat aufzustellen. In Burladingen schon. Das hat auch mit Harry Ebert zu tun, der seinen Parteifreunden im Hintergrund die Themen souffliert, die populär sind – den Streit um das Ärztehaus etwa. Der auf Facebook zündelt und erst im Februar den AfD-Ultras um Christina Baum die Stadthalle für ihr Treffen zur Verfügung gestellt hat, nachdem sie in Ulm rausgeflogen waren. Doch es geht um mehr als um Ebert. Der kleine Mann spricht mit seiner Missachtung der gewählten Gemeinderäte und seinen Ausfällen gegenüber Geflüchteten viele an in der Kleinstadt am Rand der Schwäbischen Alb.
2 Kommentare verfügbar
XXL
am 23.05.2019Haben nicht die Weidel und der Meuthen einen empörenden Wahlgeld-Betrug ausgelöst?
Stecken Kopp und Co. dahinter oder Sponsoren aus…