Diese Volksabstimmung wie eine Monstranz vor sich herzutragen, ist wirklich eine Ungeheuerlichkeit. Die Volksabstimmung beruhte auf mehreren Versprechungen, vor allem der, dass der Kostendeckel eingehalten wird. Und schon ein paar Wochen danach hat die Bahn gesagt: Ätsch, es kostet 1,2 Milliarden mehr. Spätestens ab diesem Augenblick war die Volksabstimmung ein Betrug, eine Farce. Und da hätte ein Ministerpräsident, der geschworen hat, Schaden von seinen Bürgern abzuwenden, eingreifen müssen. Er hätte die Nichtigkeitsklausel ziehen können und müssen, wenn der Finanzierungsrahmen gesprengt wird, dann wäre man draußen gewesen. Er hätte, das kann man doch von einem fürsorgenden Regenten erwarten, nur die Verträge lesen müssen.
Warum hat er das in Ihren Augen nicht gemacht?
Kretschmann ist ein Schlaule. Er denkt strategisch. Der wollte die Macht, wollte noch weiter hoch, vielleicht sogar Bundespräsident werden. Das wollte er nicht aufs Spiel setzen wegen so einem blöden Bahnhof.
Sie kritisieren die Südwest-Grünen, Kretschmann und Hermann, besonders scharf. Gibt es im Zusammenhang mit S 21 nicht andere, die dies eher verdienen?
Hermann und Kretschmann – Stuttgarts Oberbürgermeister Kuhn spielt keine große Rolle, der ist bloß ein Mitläufer – sind für mich die tragischeren Figuren als die Ex-Ministerpräsidenten Mappus und Oettinger oder die Ex-Bahnchefs Mehdorn und Grube, all diese S-21-Obertäter. Weil diese Leute ihren "Idealen", ihren falschen Zielen treu geblieben sind. Aber die Grünen haben ihre Ideale aufgegeben, haben sie verraten. Sie wurden primär wegen S 21 gewählt bei diesen Landtagswahlen 2011. Und anschließend, unfassbar schnell, legen sie die totale Kehrtwende hin, exekutieren sie das, was für sie kurz vorher noch ganz furchtbar war – das macht mich fassungslos. Weil S 21 – man kann es drehen und wenden, wie man will – ein absolut sinnloses und gefährliches Projekt ist.
Dazu würden die Grünen wohl sagen, dass sie an dieser Stelle ihre Ideale aufgeben, um sie an anderer Stelle durchsetzen zu können.
Ja? Wie etwa bei den Gigalinern, diesen Monster-LKWs? Immer gut, eine entlastende Begründung zu finden. Man nennt das ja gern: Realpolitik. Aber irgendwann wird es schwierig. Bei so einem Projekt, bei dem sogar der jetzige Bahnchef sagt: Wenn wir gewusst hätten, was das kostet – wobei das eine Lüge ist, dass die Bahn das nicht wusste –, dann hätten wir das nicht gemacht. Kretschmann hätte jetzt eine historische Chance, als großer Held dazustehen, er könnte aus staatspolitischen Gründen sagen, weil S 21 nun sogar die Existenz der hochverschuldeten Bahn selber gefährdet: Die Groko in Berlin will 50 Prozent mehr Bahnverkehr. Dieses S 21 zerstört diese Absichten, es wird bloß weitere Milliarden verschlingen, zieht jetzt die Notbremse, bitte! Die Vernunft zwingt uns dazu! Das könnte er sagen. Aber der Ministerpräsident schweigt.
Dann würde sein Koalitionspartner CDU vermutlich auf die Barrikaden gehen.
Meinen Sie? Ich glaube nicht. Selbst der CSU-Bundesverkehrsminister ist ja für mehr Verkehr auf die Schiene – was Stuttgart 21 faktisch verhindert. Kretschmann könnte es also sogar mit der CSU – sind ja seine Freunde – gut begründen. Aber ich glaube ohnehin nicht, dass Stuttgart 21 je eingeweiht wird.
Warum?
Es könnte schon sein, dass die Bahn es schafft, eine Brandschutzgenehmigung zu bekommen, mit ganz vielen Tricks, und wenn sie irgendeinen Beamten beim Eisenbahnbundesamt findet, der 65 ist und seine letzte Unterschrift macht. Aber die werden es nicht in Brüssel durchkriegen, an der europäischen Gesetzgebung wird das scheitern.
Dann wird S 21 der nächste BER?
Der Berliner Großflughafen ist im Vergleich zu Stuttgart Peanuts, Larifari, und zwar auch auf einer politischen Ebene. Denn in Stuttgart wissen alle Beteiligten seit 1992, dass das, was sie da machen, ein Ding der Unmöglichkeit ist. Schon 1992 sprach ein Bahndirektor, als er die Pläne gesehen hatte, in einer Fachzeitschrift von einer "kriminellen Neigung des Bahnhofs". Für mich stellt sich da schon die Frage: Warum passiert dieser unglaubliche Vorgang in Stuttgart? Warum wird der Bahnverkehr hier dermaßen dramatisch behindert, zerstört? Stuttgart ist, so kann man wohl sagen, die Welthauptstadt des Autos. Ist es ein Zufall, dass all die Bahnchefs seit 1991, seit Heinz Dürr, bis auf eine Ausnahme alle aus der Autoindustrie kamen, um dann das Konkurrenzunternehmen zur Straße zu leiten? Ist es ein Zufall, dass alle strategischen Entscheidungen der Bahn den Effekt haben, dass das Bahnfahren immer noch schlechter wird? Und all diese Bahnchefs haben im diametralen Gegensatz zum offiziellen Glaubensbekenntnis der Politik agiert, nämlich mehr Verkehr, mehr Menschen auf die Schiene zu bringen. Einerseits macht die Bahn, was sie will. Andererseits sind es aber auch die Politiker, die zulassen, dass dieser Staatskonzern den erklärten staatspolitischen Großzielen ungerührt zuwiderhandelt, zuwiderhandeln darf.
Und dann kommt noch ein wichtiger weiterer Akteur dazu, die Medien. Es gibt ja diesen berühmten Satz des früheren StZ-Außenpolitik-Chefs Adrian Zielcke: "Ohne die Zustimmung der 'Stuttgarter Zeitung' zu diesem Großprojekt würde, so vermute ich einfach einmal, Stuttgart 21 nie gebaut werden." Sie waren einer der ersten, die kritische Artikel über dieses Projekt geschrieben haben. Und das im "Stern", einem Magazin, wo das nicht zu erwarten war.
30 Kommentare verfügbar
Jue.So Jürgen Sojka
am 28.03.2019BW-Trend März 2019 Kretschmann (Grüne)
sehr zufrieden / zufrieden 72 -3 _ weniger / gar nicht zufrieden 21 +2
SWR2 Wissen am Fr. 29.03. um 08.30 Uhr Carl Schmitt - Ein umstrittener Denker https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/carl-schmitt/-/id=660374/did=23268740/nid=660374/bmw0uq/index.html mit Manuskript der Sendung
Carl Schmitt (1888 - 1985) war einer der namhaftesten juristischen Komplizen des Dritten Reiches. Trotzdem gilt er bis heute als einer der originellsten Köpfe der politischen Philosophie. Linke wie rechte Theoretiker berufen sich auf ihn. …
Ist das nicht toll? [b]KONTEXT[/b] veröffentlicht meinen Kommentar von Do. 28.02.2019 um 22.21 Uhr in der Ausgabe 407 Existenzminimum gekürzt – Auszug:
Denk- und Handlungsgrundlage für "Väter des Grundgesetzes" und Verfassungsrichter geht auf einen der bekanntesten und zugleich umstrittensten deutschen Staats- und Völkerrechtler des 20. Jahrhunderts zurück, Carl Schmitt (* 11. Juli 1888 in Plettenberg; † 7. April 1985).
…
Was hat die Sängerin Claudia Jung im Landtag Freistaat Bayern erfahren müssen?
Mein Kommentar KONTEXT 413 Das Goldene Begräbnis der Bahn – Auszug:
Weil, wenn's wirklich gut ist, zieht's die CSU des en paar Wochen später wieder raus, in leicht abgeänderter Form, und dann geht’s nämlich durch.
Aber es ist halt trotzdem, nicht wirklich, es ist nicht befriedigend. …
Jue.So Jürgen Sojka
am 09.05.2019Jedenfalls fordert Bilfinger, wie SWR» Aktuell am 08.05. veröffentlicht, von Ex-Vorständen Schadenersatz!
Hierzu auf SWR-Online:
8.5.2019, 13:41 Uhr Geld zurück, Herr Koch! Bilfinger fordert Schadensersatz. Ein Kommentar https://www.swr.de/swraktuell/Bilfinger-fordert-Schadensersatz,bilfinger-schadensersatz-kolumne-100.html
…
[i]Andererseits kommt die Erkenntnis, dass Gesetze für alle gelten, in Unternehmen
endlich ganz oben an. Dass ein Aufsichtsrat wie der von Bilfinger überhaupt
beschließt, frühere Manager in Regress nehmen zu wollen, wirkt stilbildend in
punkto Unternehmenskultur. Ein Aufsichtsrat deckt die Fehler höchster
Angestellter nicht länger zu. Selbst wenn sich erweist, dass Roland Koch und Co.
keinen Cent zurückzahlen müssen, leistet Bilfinger einen Beitrag zum sozialen
Frieden.[/i]
Nun da darf, ja muss, [b]an STUTTGART 21 erinnert[/b] werden:
Bahn-Aufsichtsrat lässt Kosten und Haftung prüfen … Auf KONTEXT Ausgabe 405 in diesem Kommentar https://up.picr.de/35714428rb.pdf vom 05.01.2019 - Auszug:
*** Und, seither irgendwo eine Veröffentlichung darüber was im [b]Gutachten[/b] steht? ***
…
Früherer Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof in SWR1 Leute R-P mit Buch "Das Gesetz der Hydra | [b]Gebt den Bürgern ihren Staat zurück[/b]"
8.5.2019, 20:15 Uhr Bilfinger fordert von Ex-Vorständen Schadenersatz https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/Industriedienstleiter-Bilfinger-aus-Mannheim-Bilfinger-fordert-von-Ex-Vorstaenden-Schadenersatz,bilfinger-fordert-schadenersatz-100.html 2x Audio 2x Video
… Aufsichtsrat will Roland Koch vor Gericht sehen
[b]Konservativ - und auch noch modern?[/b]
[b]Roland Koch[/b], ehemaliger hessischer Ministerpräsident, weniger bekannt als "brutalstmöglicher" Aufklärer in Sachen CDU-Parteispendenskandal denn als Populist gegen die "doppelte Staatsbürgerschaft", hat nichts Geringeres vor, als ein "konservatives Manifest" vorzulegen. An diesem Anspruch muss sich natürlich sein Buch messen lassen.
Die erste Schwierigkeit zeigt sich schon im Versuch, überhaupt den Begriff Konservatismus zu definieren. Es werden die bekannten Gründungsväter wie Chateaubriand, von Gentz, Edmund Burke und etwas verhaltener [b]Carl Schmitt[/b] und Donoso Cort's bemüht, um Klarheit zu erlangen. Letztlich bleibt aber ein Zitat des Historikers Pocock im Gedächtnis: [i]"Oftmals hat der Konservative heute verteidigt, was er gestern abgelehnt hat - die Demokratie zum Beispiel."[/i]
Peter Meisel
am 04.02.2019Bleibt für mich nur die Frage: Bedeutet "GRÜN" immer noch Hoffnung in Baden Württemberg oder nicht?
F. Fischer
am 03.02.2019Herr Luik hat das sehr treffend analysiert. Und die ... Hetze der GRÜNEN Laikaien beweist doch, daß er die Wunde der GRÜNEN Scheinheiligkeit in Sachen S 21 sehr gut transparent gemacht hat. Es ist peinlich, wie wenig selbstkritisch ein Teil des GRÜNEN Fuß- bzw. Parteivolks und "Spitzenpersonals" da agiert. Da muß halt dann der Wähler und die Wählerin ran. Und abstrafen. ... Anders geht es heute offenbar nicht mehr. Leider. ...
Besonders treffend fand ich, wie er "unseren" OB beschrieb. "Mitläufer". Tja. Das trifft es genau.
Ich könnte hier zahlreiche Beispiele GRÜNEN Versagens in der Stadtpolitik aufzählen. Auch in unserem näheren Wohnumfeld. Mir blieb da oft die Spucke weg. ... Etwa , wenn eine bisher kaum engagiert in Erscheinung getretene GRÜNE Stadträtin Bürger als "dumme" Brexitierähliche beschimpft, weil sie sich um die Verträglichkeit von Nachverdichtungen im eh belasteteten Wohnviertel Gedanken machen. Ich sag es deutlich. Solche qualitativ unbelastbaren und menschlich ganz offensichtlich überforderten Figuren wünsche ich nicht mehr im Gemeinderat in Stuttgart zu sehen.
Oder SÖS/LINKs-Leutchen, die meinen zu wissen, wie die Menschen vor Ort ihre Einkäufe tätigen sollen. Man brauche da angeblich viel weniger Parkplätze , meinte ein besonders Dauerbewegter. Offensichtlich bar jeder Ortskenntnis. Die Rentner sollen halt laufen oder mit dem Fahrrad oder selten verkehrenden Bussen einkaufen. Oh Mann/Frau. ... Die Dummheit grassiert halt partiell in allen Fraktionen im Stuttgarter Gemeinderat. Was soll man da wählen?
Uriel Goldberg
am 03.02.2019alexandra kessler
am 02.02.2019sich nicht mit einer Sache gemein machen, auch nicht mit einer guten!
Ein ehemaliger Journalist
am 03.02.2019Journalismus, der sich mit nichts gemein macht, ist heute, mehr denn je, eine Illusion. Der aus dem Zusammenhang gerissene, verkürzte Satz von Hanns Joachim Friedrichs (siehe Wikipedia) bringt uns leider nicht weiter.
Fred Feuerbacher
am 02.02.2019Real Ist
am 02.02.2019Die Grünen hätten sich für eine Volksabstimmung nur in Stuttgart einsetzen können, statt sich mit einem aussichtslosen VA im ganzen Ländle zufrieden zu geben, sie hätten statt mit einer lt. Erler pobligen Wahlkampfbroschüre aufzuwarten, einen kämpferischen Wahlkampf betreiben können, Hermann hätte die Aufnahme des Kapazitätsrückbau ins poblige Heft zulassen können.
Die Grünen haben keinen ernsthaften Versuch gemacht, die VA zu gewinnen, nach ihrem Wahlsieg hat sich die Interessenlage schlagartig geändert, der Kopfbahnhof hat seine Schuldigkeit getan, der Kopfbahnhof kann gehen.
hajo mueller
am 02.02.2019Das Schlimme daran ist, daß SPD/Grüne viele Wähler heimatlos gemacht und der Demokratie damit großen Schaden zugefügt haben. Die Geschichte der letzten 100 Jahre zeigt, dass Parteien mit hehren Zielen, diese immer wieder verraten haben.
Andrea K.
am 02.02.2019Und was die Grünen hätten tun können?
Nun, die Grünen haben die S21-Gegner kräftig mit am eigenen Karren ziehen lassen - allein unsere Bürgerinitiative hat 500.000 gesponserte Flyer verteilt. Ja, es ging um S21 - aber eben mindestens genausoviel um die Grünen, also hat man sich echte Schützenhilfe für den Wahlkampf genommen. Und dann wird eine Broschüre zur Volksabstimmung aufgelegt, deren Inhalt zur Hälfte schlicht gelogen ist. Damals schon ging man der Konfrontation mit dem Koalitionspartner aus dem Weg - und hat die Bürgerinitiativen, die man vorher angeblich so "schätzte" einfach beiseite geschoben. "Wir haben das Geld, wir treffen die Entscheidung". So einfach. So enttäuschend.
Und heute? Heute müssen sich die, die noch immer gegen das Projekt Protestieren von Winfried Hermann in der Kontext als "gestrig" bezeichnen lassen - ein Label, das früher von anderen verteilt wurde.
Horst Böttinger-Thyssen
am 03.02.2019Martina Auer
am 03.02.2019- Die Grünen hätten die SPD-internen Kämpfe über die Position bei S21 abwarten können, bevor sie in Person des Herrn Kretschmann die Koalitionsvereinbarung mit der SPD (in Person des S21-Prolers Nils Schmid) schließen. In der SPD-Basis sah es ganz nach einer beschlussfähigen Mehrheit gegen S21 aus. Kretschmann aber konnte es nicht schnell genug gehen.
- Die Grünen hätten den offensichtlichen Lügen der S21-Parteien in der Öffentlichkeit konsequent widersprechen müssen. Wie oft gab es TV-Sendungen im SWR, bei denen die S21-Blender im Beisein von Herrn Kretschmann ihre Lügen unwidersprochen absondern konnten.
- Die sog. "Volksabstimmung" wurde von Anfang an als Instrument eingesetzt, um später ungestört durchregieren zu können. JEDER, der die Umfragen in dieser Phase verfolgt hatte, wusste, dass die große Gehirnwäsche-PR von Bahn und S21-Politik gefruchtet hatte, und aus 2/3-Mehrheiten gegen S21 durch die unwidersprochenen Lügen plötzlich Mehrheiten für S21 geworden waren. Kretschmanns "Wir wuppen das" vor der VA war noch eine zusätzliche Volksvera… , um sich die Legitimation fürs ungestörte Durchregieren zu sichern. Abgesehen davon, dass man NICHTS im Vorfeld für K21 unternommen bzw. gekämpft hat. Schäbig.
- Verkehrsminister Herrmann hatte es einmal gewagt, eine Überweisung an die Bahn zurückzuhalten, nachdem ein Bauabschnitt nachweislich nicht ausführbar war. Warum wurde er von Kretschmann zurückgepfiffen und musste überweisen?
- Filderdialog: Der Abstimmungssieger, KEINEN S21-Bahnhof auf den Fildern zu bauen und die Züge aus Süden weiter über die Gaubahntrasse fahren zu lassen, wurde mit Hilfe der Grünen vom Tisch gewischt.
Recht gebe ich Ihnen bezüglich der Konsequenzen für die S21-Täter. Diese müssen namentlich benannt und angeklagt werden. Schuld sind nicht "die Bahn" oder "die Politik", sondern ganz bestimmte Personen. Da es sich um einen sehr großen Betrug handelt, bedarf es entsprechend sehr großer persönlicher Konsequenzen für diese verantwortlichen Protagonisten.
Gisela Heinzmann
am 01.02.2019-Es sei nichts Neues zu Tage befördert worden
-Für das Projekt interessierten sich inzwischen nur noch Satireformate, die als nicht mehrtaufrische Klassiker im Netz angeklickt werden
-Es gab lange Dialoge über immer wieder vorgebrachte Kritikpunkte
und und und
Jedoch, wer sich bisher nur aus den Stuttgarter Zeitungen und den öffentlich rechtlichen Medien, die dazu verpflichtet wären aufzuklären, informiert hat, für den gab es in dieser Sendung sehr viel Neues (Ausnahmen sind einige Artikel, die Nauke und Wüpper schreiben durften, Luik im Stern; vielen Dank ihnen).
Deshalb sind solche Sendungen wie die Anstalt, die auch mal Roß und Reiter nennen für "den Zuschauer aus dem Südwesten" und auch alle anderen, die keine Kontext etc lesen, um so wichtiger.
Peter Cuenot
am 01.02.2019Wurden die Grünen nicht primär gewählt wegen der Nuklearkatastrophe von Fukushima am 11.03.2011?
Überschrift des Artikel:
"Sich mit den Tätern anlegen"
Müsste die Überschrift nicht eher lauten "Sich mit den M....... (Vorname des Fussballnationalspieler Gomez und die Endung "netten" hinzufügen) der Täter anlegen"?
Andrea K.
am 02.02.2019Dorothea Geiges
am 31.01.2019Andrea K.
am 31.01.2019Damals wurde die Erhöhung der Wasserentnahme am Grundwassermanagement in Stuttgart genehmigt, und ein Teil der Begründung des EBA lautete "„Das Vorhaben dient der Steigerung der Attraktivität des Schienenverkehrsangebots und zugleich der Erhöhung der städtebaulichen Handlungsoptionen der Landeshauptstadt Stuttgart. Es
liegt daher im öffentlichen Interesse, dass die neue Eisenbahninfrastruktur nunmehr errichtet und dann auch in Betrieb genommen werden kann.“
Diese städtebaulichen Chancen sind offenbar ein Freibrief für alles. Warum also nicht für Bahnsteigneigung und Brandschutz?
In Stuttgart hat man auch leidvoll erfahren, dass Auflagen, Grenzwerte oder was auch immer das EBA in eine Planfeststellung schreibt, keinerlei Bedeutung haben. Es gibt schlicht niemanden, der für die Überwachung der Einhaltung zuständig wäre.
Herfried Sonderberg
am 31.01.2019Philippe Ressing
am 31.01.20192. Die Akzeptanz von Medien bis zu den Provinzbürgermeistern Schuster Kuhn beruht nicht auf der cleveren PR der Bahn. Stuttgart 21 ist ein Projekt der Bodenspekulation, das alle Steuerzahler- und Bahnnutzer in Detuschland bezahlen - nicht nur die Bewohner der Stadt oder Baden-Württembergs. Stuttgart erhält PLatz für eine zweite City, an der sich die Baulöwen und Politiker eine Goldene Nase verdienen bzw ein Denkmal ihrer Hybris schaffen. Insofern ist Stuttgart 21 nur das Sinnbild einer völlig dem Profit nachhechelnden Gesellschaft. Und anscheinend haben die Herrrschaften in Frankfurt und München schon Blut geleckt, um es den Schwaben nachzumachen......
3. Die aktuelle Folge der Anstalt vom ZDF erläutert diese Zusammenhänge perfekt.
Charlotte Rath
am 31.01.2019Um die mit S21 angeblich entstehende „Mobilitätsdrehscheibe“ am Flughafen Stuttgart auszulasten, soll dort bald ein Gewerbegebiet mit internationaler Strahlkraft entstehen. Es sind ein grüner Ministerpräsident, ein grüner Verkehrsminister, ein grüner Regierungspräsident, ein grüner Oberbürgermeister und ein grüner Baubürgermeister (allesamt mit Arbeitsort Stuttgart) die damit direkt verantwortlich werden für mehr Flugverkehr und die weitergehende Vernichtung weltweit bester Ackerböden. Egal, was das für mehr als 200.000 Filderbewohner an Lärm, Abgasen, explodierenden Mieten und Straßenstau mit sich bringt - um ihre Wähler geht es den Mandatsträgern als allerletztes. Egal, was das für den Klimaschutz und regionale Stoffkreisläufe bedeutet. Hauptsache, Stuttgart wird sein angebliches Image vom toten Frosch los (dabei geht es zum millionsten Mal nur darum, dem Kapital zulasten natürlicher Ressourcen eine noch größere Spielwiese zu verschaffen).
Die Grünen können über Jahre lamentieren, die CDU wolle nicht mitmachen - und sie kommen damit jedes Mal bei der Durchschnittspresse durch, welche als Lakai des großen Geldes ja ebenfalls prächtig gedeiht.
Anstelle zusammen mit den Bürgern - vergleiche Filderdialog - endlich den besseren Konzepten und den letzten lebenden Fröschen z.B. im Langwieser See ;-) Platz zu geben. Und nebenbei die Ideenlosigkeit von CDU, SPD, FDP, AfD angesichts der Zukunftsprobleme auf dieser Erde offenzulegen.
Barbara L.
am 31.01.2019Na ja Herr Luik, aber nur, wenn man (fälschlich) unterstellt, dass es um ein singuläres Bahnprojekt geht.
Im Sinne des Kapitals und seiner Bewegungen ist dieses Projekt in seiner Gesamtheit (Stichwort: Immobilienprojekt S21; der blöde Bahnhof ist lediglich das Vehikel für dieses viel größere Geschäft/Crime) selbstverständlich hocheffizient, völlig logisch und somit auch seeeeehr rational. Es ist auch kein Staatsversagen sondern das Gegenteil davon - es sei denn, man konstruierte einen (in der Realtität tatsächlich nicht vorhandenen) grundsätzlichen Gegensatz zwischen Staat und Kapital. Das Kriminelle an S21 ist, wenn es schon so ausdrücken möchte, dass eine "kriminelle Bande" (ein mafiaähnlicher Filz aus staatlichen, halbstaatlichen und privaten Strukturen) eine (weitere) gigantische Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums von Unten nach Oben vornimmt, vulgo: Einen modernen Raubritterzug veranstaltet. Selbstverständlich & so lange das geht auch "demokratisch legitimiert". Man hat ja "seitdem" ein bisschen dazu gelernt. Notfalls und andereseits aber gibt's natürlich auch "auf die Fresse" (Schwarzer Donnerstag).
Insofern haben auch die Medien nicht "versagt", da sie in diesen Zusammenhängen und Verhältnissen - sind wir doch mal ehrlich - eigentlich & wenn's drauf ankommt, gar nicht die (behauptete) Aufgabe haben, die Mächtigen zu kontrollieren, sondern deren Botschaften unter den Plebs bringen sollen (Öhm...wem noch mal gehört die SWMH-Gruppe?..; Wer kontrolliert via Rundfunkrat die ÖR?.. usw.).
Und auch die Grünen, betrachtet man sie als politische Lakaien einer bestimmten Kapitalfraktion (was sie sind), haben sich desgestalt völlig richtig verhalten. Dass solches Verhalten gleichzeitig auch zynisch und ein Verrat an deren WählerInnen (.."vox populi - vox Rindvieh"?[FJS] -"Stimmvieh"?..) und somit moralisch verwerflich ist, steht auf einem anderen Blatt, ändert aber nichts an den grunsätzlichen (ökonomischen, politischen und Eigentums-)Verhältnissen.
Olle Geißler sagte seinerzeit und im Zusammenhang mit S21 mal sinngemäß, dass Kapital an sich ja erst mal nichts Schlechtes sei, man damit aber verantwortlich, ethisch und moralisch umgehen müsse...blablabla (es folgte die übliche GG-Folklore) -Da hat ihm keiner wirklich widersprochen in Stuttgart.
Vielleicht aber ist es genau diese Naivität, dieses Nicht-Widersprechen, dieser staats-bürgerliche Aberglaube, der dieses kriminelle Projekt gerade hier in Stuttgart letztlich ermöglicht hat (und weiter ermöglicht!). Sich darüber zu echauffieren, ist angebracht und richtg. Nicht jedoch - auch heute noch -, sich darüber ernsthaft zu wundern.
Und weil Sie, lieber Herr Luik, auch den bb bemühten mit einem Zitat (meinerseits in Abwandlung eines Zitats von ihm): "Jede Stadt bekommt den Bahnhof, den sie verdient."
Nichts für ungut; machen Sie gerne weiter! Knöpfen Sie sich diese Typen in Ihrem Buch vor - ich werde es lesen. Vielleicht aber dann Ihrereseits mit etwas weniger Widerstandsfolklore und einem klareren, geläuterten Blick auf die wirklichen Verhältnisse.
MfG
B. L.
Josef Tura
am 30.01.2019W. Buck
am 30.01.2019Helga Stöhr-Strauch
am 30.01.2019Rotraut Langnese
am 30.01.2019Peter Meisel
am 30.01.2019Der European Spring kommt zu den Europawahlen im Mai 2019! | DiEM25
https://www.youtube.com/watch?v=x-GZ66b34J8
DiEM25.official
Am 22.10.2018 veröffentlicht
Viel Erfolg für Europa!
Peter Meisel
am 30.01.2019Zu diesem vfahreänem Verfahren hat das ZDF gestern die passende Anstalt gesendet:
ZDF Die Anstalt 29. Januar 2019 Stuttgart21
Verfügbar bis 29.01.2020
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-29-januar-2019-100.html
Dazu kommt Peter Lenk, der uns mit dem Laocoon ein Denk-Mal schafft und die lesenswerte Ilias, in der sich der Odysseus gegenüber dem Polypen als der Städtezerstörer brüstet!
Schade, dass in BW so stark an der Bildung gespart wird! Die Erkenntnis ist, regiere dich selbst und schau hin, denn wer nicht hinschaut, kann nichts sehen!
Jue.So Jürgen Sojka
am 30.01.2019Na ja, der will halt nix machen, wie in KONTEXT Ausgabe 84 veröffentlicht – zu W. Kretschmanns Denk- und Handlungsweise von "himself" festgestellt wird.
Und, wie vom ehemaligen MP Roland Koch "Konservativ" [b][1][/b], hat nun der (noch) MP Winfried Kretschmann _[i]sein[/i]_ Buch veröffentlicht "Worauf wir uns verlassen sollen" [b][2][/b] Für eine neue Idee des Konservativen – auf 140 Seiten
[b][1][/b] Okt. 2010 [b]Konservativ: Ohne Werte und Prinzipien ist kein Staat zu machen[/b]
Ob Integration oder Schulstreit, Migration oder Jugendkriminalität, Arbeitslosigkeit oder Finanzkrise, ob Gesundheitsreform oder Kriegseinsatz deutscher Soldaten: Roland Koch hat sich diesen schwierigen Themen immer gestellt. Für ihn, der sich selbst als „konservativen Reformer“ bezeichnet, ist klar: … Dieses Buch formuliert dafür klare Kriterien. Es ist Roland Kochs Abschiedsgeschenk - und ein zukunftsweisendes politisches Manifest zugleich. …
https://www.amazon.de/Konservativ-Werte-Prinzipien-Staat-machen/dp/3451304414 8 Rezensionen
04.10.2010 - 11:28 Volker Zastrow im STREITGESPRÄCH MIT ROLAND KOCH https://www.faz.net/aktuell/politik/politische-buecher/streitgespraech-mit-roland-koch-konservative-verlieren-wenn-sarrazin-die-debatte-ueberlassen-wird-11057604.html?printPagedArticle=true#void
57 Lesermeinungen
…
[b]Was ist jetzt konservativ an „Stuttgart 21“ - den alten Bahnhof zu bewahren oder die rechtsstaatliche Entscheidung für den neuen?[/b]
…
Auch Sie dulden eben nicht gern konservative Kritik.
[i]Ich bin begeistert von Kritik. Aber Gespräche unter Konservativen verlaufen eben oft nach dem Muster: Der eine sagt zum anderen „Weichei“, der andere sagt zum einen „Reaktionär“.[/i]
[b][2][/b] 04.10.2018 Ariane Binder [b]Gespräch mit Winfried Kretschmann über sein neues Buch[/b]
Vom Revoluzzer zum Konservativen https://www.swr.de/swr2/kultur-info/buch-von-winfried-kretschmann-worauf-wir-uns-verlassen-wollen-kritik/-/id=9597116/did=22575998/nid=9597116/dmy8u0/index.html Video 6.44 Min. und Audio 3.35 Min.
Jue.So Jürgen Sojka
am 13.04.2019Arno Luik mit Vortrag zu seiner "Arbeitsgruppe 2"
Medien – die 4. Gewalt zwischen Kommerz und fundiert-kritischer Berichterstattung: Welche Medien braucht eine demokratische Gesellschaft?
Wie von Arno Luik erwartet werden konnte: Ein kurzweiliger, fundierter und mit klaren Worten benannten Einstieg in die Thematik – Danke Arno Luik!
Mein Kommentar vom 30.01. um 08.17 Uhr hiermit ergänzt: Es ist gut zu _wissen_, was zur heutigen Situation mit beigetragen hat.
Aus der Rezension zum Buch von Roland Koch von MULLE am 14. März 2011
[b]Konservativ - und auch noch modern?[/b]
Roland Koch, ehemaliger hessischer Ministerpräsident, weniger bekannt als "brutalstmöglicher" Aufklärer in Sachen CDU-Parteispendenskandal denn als Populist gegen die "doppelte Staatsbürgerschaft", hat nichts Geringeres vor, als ein "konservatives Manifest" vorzulegen. An diesem Anspruch muss sich natürlich sein Buch messen lassen.
Die erste Schwierigkeit zeigt sich schon im Versuch, überhaupt den Begriff Konservatismus zu definieren. Es werden die bekannten Gründungsväter wie Chateaubriand, von Gentz, Edmund Burke und etwas verhaltener Carl Schmitt und Donoso Cort's bemüht, um Klarheit zu erlangen. Letztlich bleibt aber ein Zitat des Historikers Pocock im Gedächtnis: "Oftmals hat der Konservative heute verteidigt, was er gestern abgelehnt hat - die Demokratie zum Beispiel." Koch versucht, den Konservatismus vom Geruch des Antidemokratischen, Reaktionären und Volksfeindlichen zu befreien und zu modernisieren. Übrig bleibt dann nur noch ein vages Etwas: die Selbsteinschätzung als "konservativer Reformer"', die Betonung des "Spannungsfeldes zwischen Bewahren und Verändern als besonders reizvolle Grundhaltung" und die Berufung auf den "Kompromiss" und "einen guten Mittelweg".
…
+++Es ist damit festgestellt, was für _alle_ Konservativen Geltung hat: [b]Wendehals[/b] +++
„Wendehals“ ist eine Bezeichnung für Menschen, die Haltung, Gesinnung, politische Überzeugung und Zugehörigkeit zu einer Partei oder Organisation anhand der politischen oder gesellschaftlichen Lage ausrichten. Der „Wendehals“ beendet die Zugehörigkeit zu einer Partei oder Organisation abrupt, wenn die Lage sich ändert. Er tritt einer anderen Partei oder Organisation bei, wenn er sich Vorteile durch einen Wechsel erhofft.