"Ein Bauerngericht?!", echauffiert sich der Kumpane eines versnobten Restaurantkritikers, als den beiden im Disney-Film "Ratatouille" das gleichnamige Gericht serviert wird. Der Gourmet neben ihm, dessen gnadenloses Urteil in ganz Frankreich gefürchtet ist, probiert widerwillig einen winzigen Bissen – <link https: www.youtube.com external-link-new-window>und schon schwebt der verbitterte Nörgler entzückt davon auf Wolke sieben und schwelgt in glücklichen Kindheitserinnerungen.
Ratatouille, der leckere Gemüse-Eintopf aus der Provence, ist entstanden aus der Resteverwertung. Das Kollektiv CommonsKitchen bewahrt Lebensmittel aus Supermärkten davor, frühzeitig entsorgt zu werden. Und bereitet sie, an verschiedenen Orten, gemeinschaftlich zu, bevor sie schlecht werden. Meistens in Stuttgart, letzte Woche im Linken Zentrum Lilo Herrmann, davor auch schon mal im Theater Rampe oder im Gemeindezentrum Ost. Alle sollen mitmachen und -essen dürfen. Kostenfrei, mit Spaß dabei. Nach dem Motto: Viele Köche bereichern den Brei.
Das Problem mit Rezepten für die Lebensmittelrettung ist: Man weiß ja vorher nie genau, welche Zutaten es in welcher Menge zu ergattern gibt. Gefragt sind also Flexibilität und Experimentierfreude. Hier jedenfalls eine Richtlinie für schmackhaftes Resteverwerten.
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Johannes Schya
am 19.12.2018