Am Jahresende hat sich der Genussmensch Vincent Klink immer wieder gedacht: "Mensch, jetzt ist schon wieder ein Jahr rum, und nix war los." Seltsam. Denn die einzelnen Tage "sind immer viel zu voll", sagt er: "Entweder ich habe ein schlechtes Gedächtnis oder ich bin Verdrängungs-Weltmeister." 2006 hat deswegen angefangen, im Internet ein Tagebuch zu führen. "Das ist nicht immer alles ganz schlau, aber das Beste daraus haben wir jetzt herausgezogen und in Buchform gebracht." Mit Rezepten, Alltagsbeobachtungen, Politikschelten und Persönlichem.
Der Sternekoch und Musiker Klink ist in der Klosterschule aufgewachsen, war in der Marianischen Kongregation. "Das war Hardcore", erzählt er im Gespräch mit Stefan Siller. Dann ist ihm einmal ein Buch von Friedrich Nietzsche in die Hände gefallen, "Also sprach Zarathustra", und er wurde damit erwischt. "Da wäre ich fast von der Schule geflogen."
Weil Sie Nietzsche gelesen haben?, fragt Siller.
Ja, ist auf dem Index. Ob auch heute noch, weiß ich nicht. Aber damals wäre ich beinahe vom Internat geflogen und mein Vater musste antanzen. Und ich glaube, eine kleine Spende hat das dann wieder geregelt.
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Manfred Fröhlich
am 02.01.2019