Es sind erschütternde Bilder, die gegenwärtig um den Erdball kreisen: Ailan, der kleine syrische Junge – tot am Strand des Mittelmeers, angeschwemmt wie ein Stück Treibholz. Säuglinge, die man durch Stacheldrahtverhaue schiebt. Weinende alte Menschen, die sich auf dem nackten Asphalt von Bahnhöfen und Flughäfen krümmen – in hohem Alter noch hinausgestoßen in eine ungewisse Zukunft. Menschenmassen zu Fuß auf Bahngleisen und Schnellstraßen, mit Kleinkindern auf dem Arm und den paar Habseligkeiten, die sie noch retten konnten.
Alle kommen sie aus Not und Verzweiflung, Verfolgung, Krieg und Unterdrückung – ohne Perspektive für ein sicheres, menschenwürdiges Leben. Man kann nur erahnen, was sie zuvor erlitten haben. Aus Jux und Tollerei oder Abenteuerlust kratzt niemand alles Hab und Gut zusammen und liefert sich mit seiner Familie kriminellen Schlepperbanden aus, um dann womöglich wie Ailan auf hoher See zu ertrinken!
Viele Menschen in unserem Land lässt das nicht kalt. Diese Schicksale gehen ihnen zu Herzen. Sie tun, was nun dringend geboten ist, und engagieren sich in der Flüchtlingshilfe. Die einen sorgen für eine Grundausstattung, helfen mit bei der Wohnungssuche und begleiten Flüchtlinge bei Behördengängen. Andere betreuen Kinder, Jugendliche und alte Leute. Ein Arzt im Ruhestand versorgt ehrenamtlich Flüchtlinge in einer Erstannahmestelle. Pensionierte LehrerInnen geben Deutschunterricht. Das sind nur ein paar leuchtende Beispiele bürgerschaftlichen Engagements. Sie rücken unser Land in ein helles, freundliches Licht.
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era
am 18.09.2015