Wer die Kraft hat, seit zehn Jahren jeden Montag gegen ein Bahnprojekt auf die Straße zu gehen, der möge die Hand heben. In Stuttgart sind es derzeit mehrere Hundert Menschen – übrig geblieben aus einer Zeit, in der Zehntausende die Straßen der Stadt füllten. Sie sind standhaft geblieben bis heute, und sie werden auch am kommenden Montag wieder auf der Straße stehen – ehe einen Tag darauf, am 8. Oktober, im Stuttgarter Theaterhaus der zehnte Geburtstag der Stuttgarter Montagsdemo gefeiert wird, unter anderem mit Kabarett-Leckerbissen wie Max Uthoff und Christine Prayon.
Zum Jubiläum haben wir AktivistInnen der ersten Stunde gefragt, wie ihr erstes Mal war, was sie der Protest gelehrt hat, was ihre stärksten Erinnerungen sind. "30 Leute und ein paar Kerzen" waren mit SÖS-Stadtrat Hannes Rockenbauch auf dessen erster Montagsdemo. Matthias von Herrmann, deutschlandweit und darüber hinaus lange das Gesicht der Bewegung, erinnert sich an ein Fernsehinterview, das er im Regen führte, klatschnass und tropfend. Oder Guntrun Müller-Enßlin, die Pfarrerin, die im Schlossgarten zum Erstaunen der überregionalen Presse regelmäßig zum Parkgebet aufrief und deren prägendste Erinnerung an eine Montagsdemo eigentlich die an eine Freitagsdemo ist. Es sind starke Menschen, die für uns ihre Erfahrungen und Gedanken niedergeschrieben haben. Menschen, die die Stadt geprägt haben und es noch immer tun. Wir wünschen jedenfalls: Alles Gute zum Zehnjährigen! Und ganz ohne den oft gebotenen journalistischen Abstand schmettern wir von Kontext ein dickes und solidarisches "Oben bleiben" zum Geburtstag!
Ein Faschist ist ein Faschist ist ein Faschist
"Wer ist dieser Mann? Was will er politisch?", fragte "Report Mainz" vor Kurzem pseudo-naiv in einem Beitrag über Björn Höcke. Falls jemand tatsächlich noch nie von dem Herrn, seiner rassistischen Weltsicht und seiner NS-nahen Rhetorik gehört hat: Der Mann ist ein Faschist. Laut einer aktuellen Entscheidung des Verwaltungsgerichts Meiningen sei "in einem ausreichenden Umfang glaubhaft gemacht" worden, dass dieses Werturteil "auf einer überprüfbaren Tatsachengrundlage beruht".
1 Kommentar verfügbar
Dorothea Geiges
am 02.10.2019Nur, ehe ich auch nur einen Buchstaben von irgendeinenem weiteren Artikel gelesen habe - ich bin gespannt wie immer:
S 21 ist kein Bahnprojekt, wie es bei euch leider gleich in der ersten Zeile steht!!!
Im Gegenteil, die Bahn ( und die Natur und die…