Die Taxifahrer können beruhigt sein: Sie sind von den Fahrverboten bei Feinstaubalarm ausgenommen. Ebenso der Lieferverkehr, selbstverständlich Krankenwagen, der Gemüseladen an der Ecke ebenso wie die Verkäufer auf dem Wochenmarkt sowie Schichtarbeiter, die zu einer Zeit aufstehen müssen, wo noch keine S-Bahn fährt. Trotzdem hat Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut reflexartig Nachbesserungen gefordert. Und ist damit nicht allein. "Widerstand gegen Fahrverbot", "Handel läuft Sturm gegen Fahrverbote": Schlagzeilen der letzten Monate in der "Stuttgarter Zeitung", die auch dem Alt-Handelskammerpräsidenten Hans-Peter Stihl gerne ein Forum bietet, gegen die "fatale Politik" zu wettern.
Auch Bosch-Geschäftsführer Volkmar Denner hält die Entscheidung für einen Kurzschluss. "Wir müssen Mobilität neu denken", meint er. Darin sind andere schon weiter: Kopenhagen zum Beispiel, sogar Paris oder New York, die nicht mehr allein auf das Automobil setzen. Aber Bosch denkt wohl in eine andere Richtung. Denner stört sich daran, dass die Fahrverbote Dieselfahrzeuge treffen – an denen sein Unternehmen außerordentlich gut verdient. Bosch hat die Software geliefert, mit der VW und andere die Abgaswerte manipuliert haben. 300 Millionen Dollar hat der Konzern es sich kosten lassen, dass die US-Gerichte nicht näher nachfragen. Und erst jetzt ringt sich das Unternehmen dazu durch, in die Elektromobilität einzusteigen.
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Max Torf
am 20.05.2017