Vollbracht! Die Zeitung der 8b der Bismarckschule in Stuttgart-Feuerbach steht. In sieben Gruppen haben die gut 20 Schülerinnen und Schüler der Werkrealschule Themen bearbeitet, die sie interessieren. Zwei Monate lang besuchten Kontext-Redakteur:innen jeden Donnerstagmittag die 14- bis 15-Jährigen, erklärten, dass ein guter Text einen Aufbau hat, dass immer beide Seiten gehört werden müssen und wie wichtig zuverlässige Quellen sind. Die Schüler:innen recherchierten Zahlen, suchten Gesprächspartner:innen, erarbeiteten Fragen.
Wir von Kontext waren entzückt ob des Engagements, ab und zu genervt, wenn Unruhe überhand nahm, oft überrascht von den Gedanken der Jugendlichen. Und manchmal ganz schön beeindruckt von der Geduld und professionellen Durchsetzungsfähigkeit der Klassenlehrerin Jennifer Kurrle, die sogar dafür sorgte, dass die Hausaufgaben fürs Schulprojekt gemacht wurden. Auch wenn immer mal wieder der Zettel mit eben jenen Hausaufgaben "weg" war ("Aber wir haben die gemacht! Echt!"), stehen die Texte nun.
Was Cannabis in jugendlichen Gehirnen anrichten kann, ist im Interview mit einem Drogenberater zu lesen. Dass Politiker angesichts massiv gestiegener Preise Jugendlichen keine Lösungen anbieten können, wird im Text "Nach der Schule arbeiten gehen" klar. Vier Jungs argumentieren, warum es Achtklässler:innen erlaubt sein sollte, in der Mittagspause das Schulgelände zu verlassen. Autofans ließen sich darauf ein, mit einem Aktivisten der Letzten Generation zu sprechen und Igor verleiht seiner Bewunderung für den verstorbenen Mangazeichner Kentarō Miura Ausdruck. Wie sehr es Menschen verletzt, wenn sie wegen ihrer Hautfarbe gedisst werden, wird im Gespräch mit schwarzen Schulkamerad:innen deutlich und das heimliche Auf-dem-Klo-Rauchen von Zwölfjährigen erfährt eine durchdachte Ermahnung.
Wir von Kontext sagen: Danke! An die Rektorin der Bismarckschule Cornelia Kaiser, die unser Projekt ohne Einwände zugelassen hat. An Klassenlehrerin Jennifer Kurrle, die der Ansicht ist, jeder Kontakt mit anderen Welten tut ihren Schüler:innen gut. Unser besonderer Dank aber gilt den Schülerinnen und Schülern. Sie haben uns vertraut und ihre eigene Zeitung erarbeitet. Kontext präsentiert also heute stolz: die 8b-Ausgabe!
Letzte Kommentare:
Schade, wozu sich Journaisten so alles hinreissen lassen. Schon Ihre Überschrift "Der Friedens-Schwurbler" macht den ganzen Artikel unlesbar. Ich wünsche Euch mehr Licht im Herzen.
Dieses dem Kulturprekariat-in-den-Rücken-Fallen findet seine krudkrause Entsprechung in Hubertus Heils ersichtlicher Gerührtheit, konkret in vorderster Reihe anlässlich Wahlkampfauftakts zu Wolfsburg am 17.01.2025. Ins Stammbuch derlei von einem...
Tja, und da steht er wieder: Der Elefant im Raum. Was tun wir, wenn der Souverän == Wähler auf demokratischem Wege entscheidet, die Demokratie abzuschaffen? Ja, das ist sehr zugespitzt. IMHO aber genau das Thema, auf das es in AT, in FR, in IT, in US,...
"Bitte werft mich ins Höckazett, ich bin für Selbstmord zu feige!" ...das scheint das Kalkül des durchschnittlichen AfD-Wählers zu sein! Deutsche, nee, däutsche, ach was, doitsche Selbstvernichtungswut...
Ja, Kunst und Kultur bringen Kurzfristig kein `return of investment`. Das haben die Stadtoberen schon richtig bemerkt. Und da deren Denken meistens in 4 Jahres Dekaden funktioniert und anscheinend die Notwendigkeit zum Sparen herrscht, kann man schon...